Nach einem durchwachsenen Geschäftsjahr 2019 hat die Corona-Krise beim Zulieferer Brose zu einem deutlichen Umsatz- und Ergebnisrückgang geführt. Der Automobilzulieferer rechnet für das laufende Jahr mit einem Umsatz von 4,4 Milliarden Euro. Ein Minus von rund 25 Prozent gegenüber den 6,2 Milliarden Euro des Jahres 2019. Als Folge darauf reagiert das Familienunternehmen mit einer schnelleren Umsetzung des Erneuerungsprogramms "Future Brose". Darüber informierte Ulrich Schrickel, Vorsitzender der Geschäftsführung der Brose Gruppe, bei der Versammlung von Gesellschaftern und Beiräten in Bamberg.
Schrickel leitet seit Beginn des Jahres den fränkischen Zulieferer. Der ehemalige Bosch-Manager hatte die Position von Kurt Sauernheimer übernommen. Der geschäftsführende Gesellschafter Michael Stoschek hatte ihm beim Stabwechsel mit auf den Weg gegeben bei Brose „das größte Erneuerungsprogramm in der Unternehmensgeschichte" umsetzen.
In den vergangenen Monaten haben die Produktionsunterbrechungen der Automobilhersteller auch bei Brose zu einem erheblichen Auftragseinbruch geführt. Allerdings gibt es Unterschiede in den Regionen. In China stellt das Unternehmen nach dem Wiederanlauf eine schnelle Erholung des Marktes fest. In Europa herrscht hingegen große Kaufzurückhaltung bei Neuwagen und in Nordamerika gibt es schwankende Abrufzahlen aufgrund der Unstimmigkeiten zwischen den USA und Mexiko. Beim Zulieferer rechnet man damit, dass die weltweite Automobilproduktion erst in zwei bis drei Jahren wieder das Volumen von 2019 erreicht, und erwartet entsprechende Auswirkungen auf die Geschäftszahlen.