Monatelang war vom italienischen Bremssystem-Spezialisten Brembo nichts zu hören, das Unternehmen aus dem oberitalienischen Curno bei Bergamo kämpfte lange mit den massiven Folgen der Corona-Pandemie in der Region. Am Mittwoch aber kündigte Vorstandschef Daniele Schillaci eine weit reichende Neuausrichtung an. Brembo will sich hin zu einem Systemlieferanten entwickeln und nicht mehr nur Komponentenlieferant bleiben.
"Wir erfinden uns neu", sagte Schillaci. "Wir haben eine neue Ära, die der künstlichen Intelligenz und Big Data beschritten." Das Projekt trägt den Namen "Brembo Next." Welche Folgen diese Entscheidung für das Portfolio und die Aufstellung der Gruppe hat, blieb am Mittwoch allerdings noch unklar.
Schillaci kündigte an, Brembo wolle seine Kompetenz in den Bereichen künstliche Intelligenz und Big Data einerseits sowie im Bereich Nachhaltigkeit andererseits deutlich ausweiten. "Wir sind derzeit ein solider Zulieferer. Unser Ziel ist es, ein respektierter Lieferant von Lösungen zu werden," sagte Schillaci bei einer erstmals von Brembo im Internet übertragenen Life-Präsentation. Zentrale Bedeutung habe dabei das Sammeln und die Auswertung von Daten, betonte Schillaci. "Daten sind das neue Öl", zitierte er einen bekannten Gedanken dazu.