Als Hacker einen fahrenden Jeep steuerten und der Welt zeigten, wie einfach es für sie war, von außen die Kontrolle über den Wagen zu bekommen, lief es vielen Bossen aus der Autoindustrie kalt den Rücken runter. Sind ihre Fahrzeuge doch nicht so sicher wie sie immer behaupten? Ob es so ist, wird keiner bezeugen. Klar aber ist: Je mehr Aufgaben das Auto übernimmt, je automatisierter und somit auf Software gestützt es fährt, desto mehr werden Fahrzeuge zu einem Angriffsziel für Hacker. Für die Industrie gilt es daher, sich gegen Hackerangriffe zu wappnen – und zwar so schnell es geht.
"Bevor wir eine lange Lernkurve eingehen und selbst eine Abteilung für Cyber-Security aufbauen, übernehmen wir lieber die Besten, die es gibt", sagt ein Conti-Sprecher. Er meint das Israelische Start-up Argus, das jetzt zum Continental-Kosmos gehört. Wieviel der Zulieferer für den IT-Sicherheitsspezialisten gezahlt hat, ist offiziell nicht bekannt. Ein Sprecher verwies aber auf einen dreistelligen Millionenbetrag. Israelische Medien berichteten, Conti zahle 400 Millionen Dollar für die IT-Experten aus Tel Aviv.
"IT-Sicherheit fürs Fahrzeug steht an oberster Stelle unserer Prioritätenliste", sagt Helmut Matschi,Conti-Vorstand undLeiter der Division Interior. "Mit Argus können wir zusammen ein engmaschiges Sicherheitsnetz für die intelligente Mobilität knüpfen."