Für Thomas Sigi soll dem Vernehmen nach Wendelin Göbel, der bisherige VW-Generalsekretär, die Funktion als Personalvorstand übernehmen. Obwohl er lange Jahre Vertrauter von Ex-VW-Konzernchef Martin Winterkorn war, der im Zuge des Dieselskandals seinen Hut nahm, genießt er auf Unternehmens- wie auch auf Arbeitnehmerseite großes Vertrauen.
Bereits seit Wochen kursiert das Gerücht, dass Audi mehr als die Hälfte der Vorstandsmitglieder austauschen will. Abschließend entschieden ist über die Personalien noch nicht. Stimmt der Aufsichtsrat zu, würde sich Audi ausschließlich konzerninterner Manager für den Neuanfang im Vorstand bedienen. Wahrscheinlich ist, dass über die Vorstandsumbesetzung noch vor der nächsten regulär angesetzten Aufsichtsratssitzung Ende September entschieden wird.
Die Gründe für den radikalen Vorstandsumbau sind vielfältig. So wirft die Arbeitnehmerseite etwa Produktionsvorstand Waltl eine fehlende Produktionsstrategie vor. Vertriebsvorstand Voggenreiter dürfte über die Querelen vor allem mit den chinesischen Händlern gestolpert sein, die den Konzern Geld viel gekostet haben. Der Audi-Absatz war im ersten Halbjahr um fünf Prozent gesunken. Audi-Chef Rupert Stadler soll derweil weiter den Rückhalt der Familien Porsche und Piech genießen, heißt es in Konzernkreisen.
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