Als Bosch-Chef Stefan Hartung am 9. Februar die vorläufigen Zahlen für das Jahr 2021 und die Prognosenen präsentierte, da war die Welt noch eine andere. Nur zwei Wochen später begann der russische Überfall auf die Ukraine mit all seinen Folgen auch für die Wirtschaft in Deutschland. Bei der Jahrespressekonferenz in Renningen ist der Ausblick des Unternehmens daher pessimistischer als noch am Jahresanfang. "Vor allem durch Kostensteigerungen bei Energie, Material und Logistik wächst die Belastung für unser Ergebnis erheblich", sagte Finanzchef Markus Forschner. So werde die Rendite anders als zunächst erwartet das Niveau des Vorjahres nicht erreichen und leicht unterhalb der anvisierten vier Prozent bleiben. Als strategisches Ziel hat das Unternehmen 7,5 Prozent ausgegeben.
Gerade im Unternehmensbereich Mobility Solutions sei der aktuelle Kostendruck sehr hoch – die Preise für bestimmte Rohstoffe hätten sich seit 2020 etwa verdreifacht. Diese Mehrbelastungen will Bosch nicht alleine tragen. "Nicht nur die Automobilhersteller, auch die Zulieferer sind darauf angewiesen, Preissteigerungen weiterzugeben", so Forschner weiter. Auf Nachfrage in der Pressekonferenz sagte Mobility-Chef Markus Heyn, man sei zuversichtlich, mit den Herstellern gute Gespräche führen zu können. "Hersteller und Zulieferer brauchen einander gegenseitig", ergänzte Hartung. Details sollen nur zwischen den Parteien besprochen werden.
Die Rendite im vergangenen Jahr erreichte im Mobility-Bereich nur 0,7 Prozent, mit diesem Ergebnis könne man nicht zufrieden sein. Neben der Weitergabe von Preissteigerungen wolle man auch die Kosten weiter optimieren, sagte Heyn, ohne konkreter zu werden. Immerhin soll der Umsatz des konzerns in diesem Jahr stärker steigen als bisher angenommen und das Plus bei über sechs Prozent liegen. Im ersten Quartal hat Bosch eine Steigerung gegenüber dem Vorjahreszeitraum von 5,2 Prozent erreicht. Langfristig ist Forschner aber optimistisch. "Bosch wird auch diese schwierige Phase meistern. Wichtig sind zukunftsweisende Produkte sowie eine klare langfristige und strategische Ausrichtung – beides haben wir."