Normalerweise pflegt der Betriebsrat bei Bosch einen kooperativen Stil. Demonstrationen und Muskelspiele wie sie beispielsweise bei Daimler üblich sind, zählen beim weltgrößten Zulieferer eher zur Ausnahme. Jetzt aber schlagen die Arbeitnehmer Alarm. Rund 5000 von ihnen haben an einem Protestzug durch Feuerbach teilgenommen. Die Sorge um ihre Jobs treibt sie auf die Straße. Denn in den Diesel-Werken brechen die Aufträge weg. "Wir werden das heutige Beschäftigungsniveau auf Dauer nicht halten können", sagte Bosch-Powertrain-Chef Uwe Gackstatter nach der Veranstaltung den anwesenden Journalisten.
Während der Unternehmensvertreter keine konkreten Zahlen nennen will, haben die Arbeitnehmervertreter bereits genauere Vorstellungen. So würden an den Standorten Bamberg, Homburg und Stuttgart-Feuerbach in diesem Jahr 500 Stellen wegfallen, befürchtet Betriebsratschef Hartwig Geisel. 200 davon entfallen auf die Entwicklung, der Rest geht in der Produktion verloren. Dabei handelt es sich in erster Linie um befristet Beschäftigte, deren Verträge nicht mehr verlängert werden. Im vergangenen Jahr waren bereits 600 Jobs in Homburg und Bamberg abgebaut worden, wie die Automobilwoche exklusiv berichtete.