Es ist wie eine offene Wunde, die jeden einzelnen Mitarbeiter der BMW M GmbH schmerzt: Bis heute haben die Scharfmacher aus Garching nicht verwunden, dass sie keinen Nachfolger für den legendären M1 bauen dürfen. Und die Tatsache, dass die Kollegen bei der Konkurrenz in Ingolstadt und Stuttgart mehr Freiheiten genießen und sich mit Autos wie dem Audi R8 sowie den beiden GT-Modellen bei Mercedes-AMG mehr denn je von der Muttermarke emanzipieren konnten, hat den Schmerz nur weiter angestachelt. Dabei hat es an Ideen für einen Erben des ersten und einzigen bayerischen Supersportwagens nie gemangelt, wer immer bei der M GmbH das Sagen hatte, der hatte auch ein paar Skizzen oder gar Modelle in seinem Schreibtisch und ab und an hat es sogar mal eine Studie auf eine Messe oder auf die Villa d'Este geschafft. Aber passiert ist bislang nichts. Doch weil die Hoffnung zuletzt stirbt und weil der Aufbruch ins Zeitalter der Elektromobilität auch ein paar neue Möglichkeiten schafft, nehmen sie jetzt in Garching noch einmal einen neuen Anlauf und rücken zur Hausmesse in der BMW Welt eine weitere Studie ins Rampenlicht. Vorhang auf und Bühne frei für den Vision M Next, der in zwei, vielleicht drei Jahren den mittlerweile in die Jahre gekommenen i8 beerben und gleichermaßen die Erinnerung an den M1 wachhalten könnte.
So scharf und kantig gezeichnet, als hätten die Designer ihn mit dem Beil aus einem Block geschlagen, wirkt der Supersportler für übermorgen zumindest von außen ziemlich gegenwärtig: Ja, die Niere ist mal wieder neu interpretiert und das Farbkonzept mit den matten Neonfarben für Front und Heck ist spektakulär. Aber die Keilform mit den Flügeltüren, dem flachen Bug und dem hohen, breiten Heck ist Standard in dieser Klasse und der i8 sieht neben dieser Studie immer noch futuristisch aus.