BMW-Vorstand Peter Schwarzenbauer hat andere Zulieferer und Hersteller ermuntert, sich an dem gemeinsamen Mobilitätsunternehmen mit Daimler zu beteiligen. "Dies ist kein geschlossenes System. Wie bereits beim digitalen Kartendienst Here sind wir offen, mit allen möglichen Partnern Gespräche zu führen", sagte Schwarzenbauer bei der Automobilwoche Konferenz Smart Data Car Data in München.
Er schränkte aber ein, jetzt gehe es zunächst darum, sich zu finden und die fünf gegründeten Einheiten in Berlin an den Start zu bekommen.
Daimler und BMW investieren eine Milliarde Euro in die Fusion ihrer Mobilitätsservices. Damit vereinen sie 60 Millionen aktive Nutzer weltweit in fünf Geschäftsbereichen. Dazu zählen ShareNow für Carsharing, ParkNow für Parkdienste, ReachNow für intermodale Mobilität, FreeNow für Mitfahr- und Chauffeursdienste sowie ChargeNow für Ladedienste.
"Mit 30 Millionen Kunden sind wir bei den Parkdiensten weltweit führend, nur haben wir das nie so offensiv kommuniziert", sagte Schwarzenbauer. Während dieser Dienst bereits profitabel arbeite und mehrere Transaktionen pro Sekunde abwickle, sei dies beispielsweise beim Carsharing nur in einzelnen Städten der Fall.
Die Zusammenarbeit mit dem Rivalen Daimler sei die einzige Möglichkeit, um in diesem Marktumfeld zu bestehen. "Wir sind bisher die ersten, die alle diese Dienste aus einer Hand anbieten können", so Schwarzenbauer. "Wir können die gesamte Mobilitätskette abdecken von München nach New York, angepasst an Echtzeitdaten vom Wetter bis zum Verkehr. Das macht heute noch keiner."
Bei den fünf Mobilitätsservices sind derzeit 3000 Mitarbeiter beider Unternehmen beschäftigt. Der gemeinsame Unternehmenssitz wird in Zukunft Berlin sein. Hier sollen bis zu 1000 weitere Jobs geschaffen werden, wie Daimler-Chef Dieter Zetsche und BMW-Chef Harald Krüger vor wenigen Tagen ankündigten.
Ganz am Ende löst BMW-Vorstand Peter Schwarzenbauer noch eine Frage auf, die nicht nur viele Journalisten beschäftigt hat. Für das gemeinsame Mobilitätsunternehmen mit Daimler kursierte wochenlang der Name "Jurbey", der sich am Ende aber als falsch herausstellte.
"Es war einer von 3000 Namen, den wir getestet, aber am Ende verworfen haben", verrät Schwarzenbauer. Stattdessen habe sich durchgesetzt, was für den Kunden am einfachsten ist – ohne Rücksicht darauf, welcher der beiden Partner sich damit durchgesetzt habe. Mit ShareNow, ParkNow, FreeNow, ChargeNow und ReachNow übernehmen die fünf Mobilitätsdienste nun die bisherige Systematik von BMW.
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