Das Agenturmodell gilt für viele als das Vertriebskonzept der Zukunft in der Automobilindustrie. Doch nicht selten rumpelt es gewaltig bei der Umstellung auf eine solche Lösung. Viele Händler, vor allem bei VW und Stellantis, sehen in der Agentur vor allem ein groß angelegtes Sparprogramm auf ihre Kosten. Im März kündigte schließlich auch BMW an, 2024 bei Mini und 2026 bei der Marke BMW auf ein Agenturmodell umzusteigen. Konkrete Pläne nannte der Premium-Hersteller aber nicht. Bis jetzt. Im Exklusiv-Interview mit der Automobilwoche spricht Vertriebsvorstand Pieter Nota erstmals über Details für das geplante Agenturmodell bei Mini und BMW.
AUTOMOBILWOCHE: Herr Nota, einige ihrer Wettbewerber im Premium-Segment planen die Einführung von Agenturmodellen, oder haben dies bereits getan. Vor einigen Monaten haben auch Sie entsprechende Pläne vorgelegt. Warum?
Pieter Nota: Der Direktvertrieb mit Agenten als Handelsvertreter in Europa ist für uns ein logischer Schritt. Wir werden 2024 mit der Marke Mini in Europa starten und 2026 ein Agenturmodell für alle BMW-Modelle einführen. Eines möchte ich dabei aber direkt betonen...
Ja, bitte?
Das Agenturmodell wird oft missverstanden. Wir werden diesen Schritt nicht am Handel vorbei vollziehen, sondern in einem Dreiklang, von dem alle drei am Kaufprozess eines Fahrzeugs beteiligten Parteien profitieren.
Was schwebt Ihnen konkret vor?
Wir werden das Kauferlebnis für den Kunden verbessern, unseren Agenten weiter ein attraktives Geschäftsmodell ermöglichen und uns gleichzeitig einen direkteren Zugang zum Kunden ermöglichen. Das sind die drei wichtigsten Aspekte bei unseren Plänen.
Wollen Sie das mit einem echten Agenturmodell erreichen?
Absolut. Wenn wir diesen Weg gehen, dann komplett. Es wird ein echtes Agenturmodell werden.