Aufgrund der Warnstreiks zur aktuellen Tarifrunde stehen die Bänder bei den Autobauern BMW, Audi und Daimler für 24 Stunden still. „BMW macht heute 200 bis 300 Millionen Euro Verlust“, sagte BMW-Betriebsratschef Manfred Schoch bei der Kundgebung der IG Metall in München. Der 2. Februar 2018 sei ein historischer Tag. Erstmals stünden in allen deutschen BMW-Werken zeitgleich die Bänder still, so Schoch weiter.
Deutschlandweit arbeiten heute laut Autobauer rund 30.000 Mitarbeiter nicht. Rund 5000 Autos und 2000 Motoren sollen nach Medieninformationen heute nicht vom Band laufen.
Auch bei Audi dürfte sich der heutige finanzielle Verlust in einem ähnlichen Rahmen bewegen. So können in Ingolstadt voraussichtlich 2.400 Fahrzeuge und im Werk Neckarsulm 800 Autos nicht gebaut werden.
Zwar können die Autos überall im Grunde rasch nachproduziert werden, dafür sind dann aber teure Sonderschichten notwendig. Außerdem dürfte für die zusätzliche Lagerhaltung der nun nicht verbauten Teile ein logistischer Mehraufwand in Höhe von zehn bis fünfzehn Prozent anfallen.
Die IG Metall hatte die Arbeitgeber dazu aufgerufen das Angebot nachzubessern und ihre Mitglieder weiteren Warnstreiks aufgerufen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Lohnerhöhung um sechs Prozent, einen Anspruch auf eine befristete Reduzierung der Arbeitszeit einen Zuschuss für Kindererziehung, Pflege oder Schichtarbeit. Das derzeitige Angebot sei „ein vergifteter Köder“, sagte Horst Lischka, Geschäftsführer der IG Metall München. „Wir betteln nicht um Tarifverträge, wir verhandeln“, so Lischka weiter.
Am kommenden Montag treffen sich Arbeitgeber und Gewerkschaft zur nächsten Verhandlungsrunde in Stuttgart. Wenn die Arbeitgeberseite nicht nachbessere, „machen wir wochenlang so weiter“, sagte Lischka.
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