BMW verlangt Corona-Test von Mallorca-Rückkehrern

Das Thema erhält durch die jüngste Einstufung der Ferieninsel Mallorca als Corona-Risikogebiet neue Brisanz: "Sollten Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter in ein Risikogebiet reisen, verlangt die BMW Group einen negativen PCR-Test", erklärte ein Sprecher gegenüber der Automobilwoche. Das gelte nun auch für Mitarbeiter, die auf Mallorca Urlaub machen – selbst, wenn die Insel bei der Hinreise noch nicht als Risikogebiet galt.

Der Test, der bei der Rückkehr aus einem Risikogebiet inzwischen ohnehin Pflicht ist, reicht BMW dabei nicht. "Um wieder an den Arbeitsplatz bei BMW zu dürfen, muss der Mitarbeiter genau fünf Tage nach der Einreise einen PCR-Test machen." So will BMW die Inkubationszeit von Covid-19 abwarten. Die Mitarbeiter sollten daher mindestens eine Woche einplanen, bevor sie nach der Rückreise wieder auf Arbeit gehen. Nur dann wenn der zweite Test negativ ausfällt, darf der Mitarbeiter an seinen Arbeitsplatz bei BMW zurückkehren.

BMW hatte bereits vor Beginn der Werksferien alle Mitarbeiter aufgefordert, "Privatreisen in ausgewiesene Risikogebiete nach Möglichkeit zu unterlassen" – und zugleich gewarnt: "Eine unter Umständen gesetzlich erforderliche Quarantäne bei der Rückkehr nach Deutschland erfolgt auf eigene Kosten."

Mallorca und weite Teile Spaniens galten beim Beginn der Werksferien an den meisten Standorten aber noch nicht als Corona-Risikogebiet. Am Freitag hatte der Bund dann aber ganz Spanien mit Ausnahme der Kanaren zum Risikogebiet erklärt – inklusive der beliebten Urlaubsinsel Mallorca. "Wer sich ins Ausland begibt, trägt das Risiko, dass das Gebiet bei der Rückreise nach Deutschland plötzlich zum Risikogebiet wird und man sich in Quarantäne begeben muss", so der Sprecher. "Genau das ist nun mit Spanien passiert."

Einen ersten Corona-Fall bei einem Urlaubsrückkehrer hatte es bei BMW schon Anfang August im Leipziger Werk gegeben – noch bevor dort die Werkferien anfingen, die in Leipzig in diesem Jahr nur eine Woche gehen. Nach BMW-Angaben war der Betroffene aber nicht in einem Risikogebiet, auch nicht in einem Gebiet, das inzwischen zum Risikogebiet erklärt wurde. Er hatte sich nach Rückkehr freiwillig testen lassen – und war positiv.

"Wir haben umgehend die entsprechenden Maßnahmen ergriffen und haben unter anderem alle Kontaktpersonen im Werk identifiziert, in häusliche Quarantäne und zum Testen geschickt", sagte ein Werkssprecher. Angesteckt habe der Mitarbeiter aber niemanden. "Erfreulicherweise sind alle negativ." Der betreffenden Mitarbeiter habe nicht in der Produktion gearbeitet, sondern in der Verwaltung.

Im Münchner Stammwerk bleibt bis zur Rückkehr der Mitarbeiter aus der Sommerpause dagegen noch etwas Zeit: Die Werksferien, die dort Ende Juli begannen, dauern in diesem Jahr ungewöhnlich lange: sechs Woche und damit die kompletten bayerischen Sommerferien. Die Zeit nutzt BMW, um das Werk für das neue Elektro-Modell i4 umzubauen, das hier im kommenden Jahr in Serie gehen soll. Erst am 7. September wird das Werk wieder hochgefahren.

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