Während nahezu alle europäischen Hersteller sich längst klar zum batterieelektrischen Antrieb für die Fahrzeuge der Zukunft bekannt haben, hält BMW gleichermaßen stolz und stur die Fahne der Technologieoffenheit hoch. Die Münchner wollen und werden weiter Verbrenner bauen und erforschen auch Wasserstoff als Energieträger. Konzernchef Oliver Zipse betont diese Strategie bei jeder Gelegenheit. Zuletzt am vergangenen Donnerstag bei der Medienkonferenz DLD des Burda-Verlags in München.
Das Leuchtturmprojekt des Premiumherstellers ist dabei der BMW iX5 Hydrogen, ein wasserstoffbetriebenes SUV auf Basis des X5, der in Spartanburg/USA (Chassis) und Garching (Antriebsstrang) gefertigt wird. Er geht im kommenden Jahr mit einer Flotte von 100 Fahrzeugen weltweit in die Erprobungsphase. Das klare Ziel von BMW: noch in diesem Jahrzehnt ein Serienangebot für ein Fahrzeug mit Wasserstoff-Brennstoffzelle auf den Markt zu bringen.
Die Münchner heben sich damit deutlich von ihrer deutschen Premium-Konkurrenz ab (siehe ganz unten), die sich vollständig der Batterie als Energieträger verschreibt. Jürgen Guldner, Projektleiter Wasserstoff bei BMW, sagte im Gespräch mit der Automobilwoche: „Wir sehen überall dort einen Markt, wo die Energie und die Infrastruktur verfügbar sind. Da denken wir kundenorientiert und global. BMW hat schon vor zehn Jahren erfolgreich begonnen, batterieelektrische Modelle auf den Markt zu bringen. Mittelfristig planen wir ergänzend zu den BEV-Modellen mit Wasserstoffantrieben, weil wir sehen, dass es Kunden gibt, die wir mit Wasserstoff eher erreichen werden als mit batterieelektrischen Fahrzeugen.“