BMW kommt mit Produktion kaum hinterher - Rückkehr in Zwei-Schicht-Betrieb

Nach dem Neustart der Produktion im Mai kommt BMW mit der Fertigung kaum hinterher. Weil noch Tausende Bestellungen aus der Corona-Pause abzuarbeiten sind, fährt Produktionsvorstand Milan Nedeljkovic jetzt überall die Fertigung hoch. Im Münchener Stammwerk wird bereits voll gearbeitet, die anderen Standorte folgen in den nächsten Tagen.

"Ab Mitte Juni werden alle Automobilwerke wieder im regulären Schichtbetrieb arbeiten", sagte eine BMW-Sprecherin der Automobilwoche. Das Münchener Stammwerk, das am 18. Mai zunächst im Einschichtbetrieb gestartet war, kehrte bereits am 2. Juni zu den regulären zwei Schichten zurück. Mit knapp 1000 Fahrzeugen am Tag liege die Produktion hier nun wieder auf Vor-Corona-Niveau.

Laut einem internen Schreiben an die Händler, das der Automobilwoche vorliegt, ist die Produktion im Juni trotz der Erhöhung bereits komplett ausgebucht. Die Kapazität reiche nicht einmal aus, um alle während der Corona-Unterbrechung ab Mitte März liegen gebliebenen Aufträge abzuarbeiten: 14.000 Kundenbestellungen allein aus Deutschland sollen bis Monatsende bedient werden. Weitere 1400 könnten erst ab Juli eingeplant werden.

Anders als in München laufen die anderen Werke bislang noch mit reduzierter Kapazität: In Dingolfing wird nur in einer Schicht montiert, statt 1500 verlassen nur 750 Autos pro Tag das Werk. Leipzig kommt mit zwei verkürzten Schichten auf 650 Einser und Zweier – statt über 1000. Nur die Fertigung des Elektroautos i3 läuft dort mit mehr als 100 bereits wieder auf Vor-Corona-Niveau.

Noch ist BMW jedoch unsicher, ob der Trend anhält. "Eine Erholung der Märkte ist derzeit nicht absehbar", sagte die Sprecherin. Man bereit sich daher auf alle Szenarien vor. "Die Talsohle ist noch nicht durchschritten."

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