Noch weiß Tesla-Chef Elon Musk vermutlich nicht, was das deutsche Wort "Betriebsrat" bedeutet, aber vermutlich wird er es schon bald lernen müssen. Am Montagabend hatten nach Angaben der IG Metall sieben Beschäftigte des neuen Tesla-Werks in Grünheide bei Berlin erste Schritte für die Wahl eines Betriebsrates unternommen. Das teilte die IG Metall am Dienstag mit.
Es ist ein bemerkenswerter Schritt zu mehr Mitbestimmung beim US-Autobauer, der gerade sein erstes Werk in Deutschland errichtet und noch keine Erfahrung im Umgang mit Betriebsräten und einer starken Arbeitnehmervertretung hat. Für BMW-Gesamtbetriebsratschef Manfred Schoch ist die neue Entwicklung in Grünheide deswegen ein wichtiges Signal, wie das Konzern-Urgestein exklusiv gegenüber der Automobilwoche mitteilt.
Schoch zur Bildung eines Betriebsrats bei Tesla: "Das freut mich natürlich außerordentlich. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter müssen heutzutage mit einbezogen werden. Als Unternehmen aus den USA war es typisch amerikanisch, dass es zunächst keinen Betriebsrat dort gab. Ich glaube aber, dass eine gute Zusammenarbeit zwischen Management und Arbeitnehmervertretung dazu führt, dass man langfristig ein erfolgreiches Unternehmen schafft."
Der BMW-Gesamtbetriebsratschef weiter: "Arbeitnehmer von heute wollen gute Arbeitsbedingungen. Wenn es überall heißt, der Mensch ist der Erfolgsfaktor, kommt das ja nicht von allein so. Deswegen müssen Arbeitgeber und Arbeitnehmer daran gleichermaßen beteiligt sein."
Spannend wird für die neuen Betriebsräte in Grünheide, ob Tesla-Gründer Elon Musk das genauso sehen wird...
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