Im Januar 2023 wurden 179.247 Pkw neu zugelassen, 2,6 Prozent oder 4.900 Neuzulassungen weniger als im Vorjahresmonat. Verglichen mit einem mittleren Januar der Jahre 2015 bis 2019 (241.400 Neuzulassungen) gab es ein Minus von fast 26 Prozent. Es ist nach 2021 das zweitniedrigste Januarergebnis seit der Wiedervereinigung. Die schwachen Neuzulassungen resultieren aber noch nicht aus einer Nachfrageschwäche aufgrund der hohen Inflation, sondern sind das Resultat der vorgezogenen Neuzulassungen im Dezember vergangenen Jahres. Die Monate November und insbesondere der Dezember 2022 waren durch hohe vorgezogenen Neuzulassungen aufgrund der Reduzierung beziehungsweise Wegfalls des Umweltbonus für reine E-Mobile und Plug-in-Hybride geprägt.
Leichtes Minus zum Jahresbeginn
Nach dem Rekordergebnis im Dezember ist die Zahl neu zugelassener Pkw im Januar im Vergleich zum Vorjahresmonat zurückgegangen. Dies ist aber kein Indiz für eine Nachfrageschwäche, sondern den vorgezogenen Neuzulassungen von Ende 2022 geschuldet.
Einen Monat nach den Rekordergebnissen bei den reinen E-Mobilen und Plug-in-Hybriden zeigte sich die Reaktion auf die vorgezogenen Neuzulassungen im Dezember. Plug-in-Hybride verloren gegenüber dem Vorjahr 53,2 Prozent und kamen auf einen Marktanteil von 4,9 Prozent. Es ist der niedrigste Wert seit Mitte 2020. Der Marktanteil hatte im Dezember noch über 22 Prozent betragen. Reine E-Mobile verloren 13,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und fielen mit 10,1 Prozent auf den niedrigsten Marktanteil seit Anfang 2021. Im Dezember vergangenen Jahres lag der Marktanteil bei über 33 Prozent.
Die reinen Diesel-Pkw kamen auf 39.230 Neuzulassungen und lagen gegenüber dem Vorjahresmonat 1,2 Prozent im Minus. Der Marktanteil betrug 21,9 Prozent, nach 21,6 Prozent im Vorjahresmonat. Es ist der höchste Dieselanteil seit Mai 2021. Die Pkw mit ausschließlicher Benzinmotorisierung kamen auf 69.922 Neuzulassungen (plus 3,5 Prozent) und einen Marktanteil von 39 Prozent. Die privaten Neuzulassungen verzeichneten im Januar mit minus 12,2 Prozent ein negativeres Ergebnis als die gewerblichen Zulassungen, die um 2,5 Prozent zulegten. Es ist das vierte Mal hintereinander, dass der Zuwachs bei den gewerblichen Zulassungen deutlich höher ausfällt. Der Anteil von 31,6 Prozent für die privaten Zulassungen liegt 3,4 Prozentpunkte unter Vorjahr und in etwa auf dem Niveau der mittleren Anteile der Jahre 2015 bis 2019.
Wie der Verband der Automobilindustrie (VDA) mitteilte, wurden im Januar in den deutschen Werken 329.000 Pkw produziert, 31 Prozent mehr als vor einem Jahr. In den Export gingen 227.400 Pkw, ein Plus von 26 Prozent. Verglichen mit dem Vor-Corona-Jahr 2019 wurden im vergangenen Monat zwölf Prozent weniger Pkw produziert.
Eine ausführliche Analyse der Neuzulassungsentwicklung – auch nach Herstellern und allen Kraftstoffarten, inklusive einer Prognose für das Gesamtjahr 2023 lesen Sie am Montag in der Business Class.
Aus dem Datencenter:
Blitzanalyse: Neuzulassungen in Deutschland im Januar 2023
Pkw-Neuzulassungen in Deutschland bis Januar 2023 incl. dem Median 2015-2019
Deutschland: Top 30 Marken im Januar 2023