Für die Autobranche kommt die Konjunkturflaute zur Unzeit, weil der Umstieg auf E-Mobilität und Vernetzung viel Geld kostet. "Die Automobilproduktion wird 2019 um 6,5 Prozent schrumpfen", sagte Stefan Hartung, Chef der Sparte Mobility Solutions von Bosch, dem "Handelsblatt". Umsatz und Rendite seiner Sparten werden 2019 voraussichtlich leicht unter den Vorjahreswerten liegen. Auch für die kommenden Jahre ist keine Besserung in Sicht: "Wir gehen davon aus, dass die Automobilproduktion bis 2025 nicht mehr wächst." Wie die anderen Zulieferer muss Bosch seine Kapazitäten anpassen. Das betrifft vor allem Werke, die Komponenten für Verbrennungsmotoren liefern.
Hartung nennt für die Werke Feuerbach und Schwieberdingen eine Überkapazität von 1600 Stellen in den Bereichen Vertrieb, Verwaltung und Entwicklung, in Schwäbisch Gmünd, wo der Zulieferer Lenksysteme herstellt, sind Hartung zufolge derzeit 1000 Personen zu viel beschäftigt.
Anstelle eines großen Plans für das ganze Unternehmen verhandelt bei Bosch das Management mit dem Betriebsrat über jedes Werk einzeln. Es seien "harte Maßnahmen" nötig, aber Hartung ist zuversichtlich, ein "konstruktive Lösungen" zu finden. Für die Zukunft sieht er Bosch gut aufgestellt. Bei der Elektromobilität werde man in den kommenden Jahren die Gewinnschwelle erreichen, zudem sei man einer der führenden Softwareanbieter im Automarkt.
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