Es war kein einfaches Jahr für den Daimler-Konzern. Doch trotz Corona-Krise mit Produktionsstopp und Umsatzeinbußen dürfte die Stimmung auf der Bilanz-Pressekonferenz am Donnerstag (18. Februar) gut sein. Zum einen sind die bereits bekannten Zahlen besser als erwartet. Zum anderen hat das Unternehmen nach einigen Turbulenzen wieder eine klare Zukunftsstrategie. Dazu gehört auch der geplante Börsengang der Truck-Sparte.
Der Daimler-Konzern gehörte zu den ersten Unternehmen aus der Automobilindustrie, die nach dem Corona-Jahr mit positiven Zahlen überraschen konnten. Ende Januar meldeten die Stuttgarter für 2020 einen operativen Gewinn von rund 6,6 Milliarden Euro. Daimler selbst war zuletzt davon ausgegangen, in etwa das Niveau des Vorjahres zu erreichen. Das wären 4,3 Milliarden Euro gewesen. Zu den guten Zahlen trugen vor allem der Endspurt im vierten Quartal und die starke Nachfrage in China bei, wo die Marke Mercedes 11,7 Prozent mehr Fahrzeuge absetzen konnte als im Vorjahr.
Aber nicht nur der höher ausgefallene Gewinn lässt Källenius wieder zuversichtlicher in die Zukunft schauen. Der Konzern hat nach den Diesel-Turbulenzen und anderen Altlasten aus der Ära Zetsche wie etwa Fehlplanungen in der Modellpolitik wieder eine klare Ausrichtung. Mit einer Fokussierung auf die margenstarken Autos der Submarken wie AMG oder Maybach und der Stärkung der Ertragsperle G-Klasse soll die Rendite in den nächsten Jahren wieder deutlich anziehen. Außerdem bekennt sich der Konzern zu den Klimazielen und macht endlich Ernst mit seiner Elektrooffensive.