Die Bierschneider-Gruppe wird ab kommendem Frühjahr das weltweit größte Autohaus von Jaguar Land Rover betreiben, die Verträge dazu sind unterschrieben. Die Automobilwoche hatte bereits im November vorab darüber berichtet, dass die bayerische Gruppe das Statement Site genannte Haus betreiben werde (Automobilwoche 25/ 2018). Zudem wird Bierschneider die JLR-Boutique in der Münchner Innenstadt übernehmen.
JLR vertraut sein Handels-Flaggschiff, das einen hohen zweistelligen Millionenbetrag kostet, damit einer Gruppe an, die bisher erst ein Haus des britischen Autobauers betreibt. Ein zweites entsteht gerade. Bisher liegt der Schwerpunkt der Bierschneider-Gruppe mit rund 500 Millionen Euro Jahresumsatz auf Marken des VW-Konzerns.
Zunächst hatte mit Penske einer der größten Händler der Welt die Statement Site übernehmen sollen, war aber abgesprungen. Bierschneider habe sich danach in einem Auswahlprozess durchgesetzt, sagt Rainer Ohlenhard, Händlernetzchef von Jaguar Land Rover Deutschland. Er betont: „Was uns insbesondere überzeugt hat, ist die Kundenorientierung bei Bierschneider.“
Insgesamt laufen im deutschen JLR-Netz derzeit rund 60 Projekte. „Da sind viele Neubauten dabei“, sagt Ohlenhard. Dem steht ein zuletzt gesunkener Absatz von Land Rover gegenüber, der auch die Rendite des Handels belastet. Dennoch liege man mit im Schnitt 1,5 Prozent zum Halbjahr im oberen Mittelfeld. Für das kommende Jahr erwartet JLR eine Erholung.
„Die aktuellen Zahlen sind eine Delle, die der Dieseldebatte geschuldet ist. Land Rover hatte einen Diesel-Anteil von 95 Prozent“, sagt Ohlenhard. Mit den neuen Benzin- und Dieselmotoren der Norm Euro 6d-temp und neuen Fahrzeugen wie dem vor Kurzem präsentierten Evoque werde man wieder höhere Stückzahlen erreichen. „Und mit dem Wachstum wird auch die Rentabilität wieder weitersteigen.“
Derzeit hat das deutsche JLR-Netz 100 Handelsstandorte. Dazu kommen 17 reine Servicebetriebe und die Boutique in München. Diese Größenordnung soll bleiben. Open Points gibt es in Berlin, Rostock und Gießen.
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