2019 war ein gutes Jahr für Bentley. Doch die Prognose für 2020 mussten die Engländer bereits zweimal revidieren. Covid-19 hinterlässt Spuren, und ein harter Brexit wäre fatal. "Bentley ist noch nicht überm Berg", sagte VW-Chef Herbert Diess kürzlich. "Die Marke muss ihr Potenzial endlich auch heben." Dabei ist Wolfsburg mitverantwortlich, dass die Genesung des englischen Patienten nur langsam voranschreitet. Die nebulöse Luxusmarkengruppe besteht nur auf dem Papier.
Jetzt soll Audi die Briten unter die Fittiche nehmen – inklusive industrieller Führung und Ergebnisverantwortung. Diese Aufgabe war eigentlich Porsche zugedacht, doch Oliver Blume wollte sich die Marke doch nicht ans Bein binden. Die Allianz mit Audi ab 2021 dürfte den Multitasker Markus Duesmann kaum schrecken – als Vorstandschef, oberster Konzernentwickler, Mann für China und Lamborghini-Oberhirte sind die 10.000 Bentleys pro Jahr, mit denen die Marke endlich nachhaltig Geld verdienen muss, nur ein Nebenschauplatz. Trotzdem dürfte die Mehrarbeit nicht spurlos an dem gestressten Team in Ingolstadt vorübergehen – allein die Installation der Gremien braucht Zeit und Fingerspitzengefühl.