Die künstliche Intelligenz (KI) setzt sich auch in der Kfz-Versicherung immer weiter durch. Der Unternehmensberatung Accenture zufolge glauben 83 Prozent der befragten Entscheider der deutschen Versicherungsindustrie, dass sich ihre Branche in den kommenden drei Jahren durch KI erheblich oder gar vollständig verändern wird. Jeder zehnte deutsche Versicherer rechnet mit einer vollständigen Transformation der eigenen Organisation durch KI. Weltweit erwartet dies sogar jeder dritte Versicherer, der deutsche Markt ist in Sachen KI also eher zurückhaltend. Allerdings erwarten 73 Prozent in Deutschland zumindest erhebliche Veränderungen.
„Der Einsatz künstlicher Intelligenz in der Versicherungsbranche nimmt deutlich zu. In den Augen vieler Entscheider hat sie das Potenzial, das Kundenerlebnis zu revolutionieren und Agenten, Makler und Mitarbeiter mit neuen Kompetenzen auszustatten“, sagt Martin Lischka, Geschäftsführer im Bereich Versicherungen bei Accenture.
Einer der Vorreiter beim Einsatz von künstlicher Intelligenz in der Kfz-Versicherung ist der Daten-Dienstleister Eucon. Unternehmenschef Sven Krüger skizzierte beim Leipziger Messekongress Schadenmanagement & Assistance die Chancen der neuen Technologie. Viele Unternehmen bewegen sich seiner Ansicht nach noch sehr unsicher auf dem neuen, digitalen Terrain. „Dabei bergen intelligente Technologien ein gewaltiges Wertschöpfungspotenzial für die Versicherungsbranche“, sagt der Eucon-Chef. Es ließe sich die Effizienz steigern, Kosten senken und die Kundenzufriedenheit verbessern.
„Die bisherige manuelle Schadenbearbeitung ist kostenintensiv und nicht skalierbar. Mithilfe künstlich-intelligenter Systeme und der damit verbundenen Auswertung großer Datenmengen lassen sich Prozesse theoretisch bis zur vollständigen Dunkelverarbeitung automatisieren“, argumentiert Krüger. In der Dunkelverarbeitung wird ein Versicherungsfall vollständig automatisiert bearbeitet, ohne dass ein Mitarbeiter manuell eingreifen muss. Dadurch steigt die Geschwindigkeit und die Kosten sinken.