Autonome Autos, Chips und Edward Snowden

Wer an die Cebit denkt, der denkt heute wahrscheinlich nicht mehr an Computer. Denn die Cebit ist mittlerweile zur Fachmesse für alles geworden, was digital ist. In diesem Jahr widmet sie sich allen Lebensbereichen und Technologien, die das Leben digital machen: Autonome Shuttles, Drohnen, Roboter, künstliche Intelligenz, Deep Learning, Datensicherheit, virtuelle und augmentierte Realität.

Es sind die Chancen und Herausforderungen des digitalen Wandels für Wirtschaft und Gesellschaft, die auf der Cebit dieses Jahr im Fokus stehen. Und die ziehen sich durch alle Lebensbereiche.

Das lockt auch Konzerne, die vorher nicht da waren. So wie Nissan:Der Autohersteller zieht die Cebit der IAA vor."Das haben wir bei Nissan in Deutschland, Europa und auch global nach gründlichem Abwägen entschieden", sagte Thomas Hausch, Nissan-Länderchef für Deutschland, Österreich und die Schweiz, Anfang Februar der Automobilwoche.

Auf der Cebit in Hannover ist Nissan mit einem großen Aufschlag vertreten. "Hier werden wir unsere Konzepte für eine intelligente Mobilität vorstellen", so Hausch weiter. Nissan will die Cebit nutzen, um einen Marketing-Schwerpunkt auf die Elektromobilität zu legen.

Nissan will außerdem mit anderen japanischen Autobauern für neuen Gesprächsstoff sorgen: Honda, Toyota, und Co. wollen den persönlichen Transport revolutionieren und setzen auf Autonome Shuttles, die auf dem Messegelände eingesetzt werden. Honda, Toyota und Nissan gehören zu den 120 Unternehmen, die Japan als Partnerland zur Cebit schickt. Im Zusammenhang mit dem Autonomen Fahren wird es auf der Cebit auch erneut um das superschnelle Datennetz 5G gehen.

Auch bei Volkswagen dreht sich alles um digitale Technologien. Allen voran ein Quantencomputer, den die Wolfsburger in ihren Konzern integrieren wollen. Diese Form von Datenverarbeitung in riesigem Maße testet VW derzeit an einem Forschungs­projekt zur Verkehrs­fluss­opti­mie­rung. Dazu arbeitet die Konzern-IT von VW mit dem Quantencomputing-Spezialisten D-Wave Systems zusammen. VW erhofft sich aber, Quantencomputing künftig in allen Zukunftsbereichen wie Autonomes Fahren, künstliche Intelligenz, vernetzte Fertigung, maschinelles Lernen und intelligente Mobilitäts­lösungen anwenden zu können.

Natürlich dreht sich bei den Themen Digitalisierung vieles um Chips. Daher ist natürlich auch der US-Chiphersteller Intel in Hannover, der erst kürzlich großes Aufsehen erregt hat, weil er für 15,3 Milliarden US-Dollar die kleine israelische Firma Mobileye gekauft hat. Mobileye ist Spezialist für die Technik zum Autonomen Fahren, um die sich gerade alle Hersteller reißen.

Intel, wie viele andere Chiphersteller, baut derzeit seine Kompetenzen in der Vernetzung und Digitalisierung massiv aus. Aber nicht nur hier sind die Chiphersteller aktiv, auch die Prodution und Fertigung, die immer digitaler wird, braucht leistungsstarke und robuste Chips, damit Roboter und Drohnen in den Werken arbeiten können.

Eins der Highlights ist der virtuelle Auftritt des NSA-Enthüllers Edward Snowden. Am Dienstag ab 17.30 Uhr wird er sich aus seinem russischen Exil über Video-Übertragung zuschalten. Er ist einer, der mit dafür gesorgt hat, dass Datenskandale, Hackerangriffe und Wahlmanipulationen mehr zum Thema in der Öffentlichkeit werden.

Diese Themen werden aber auch von Unternehmen auf der Cebit wieder aufgegriffen. Denn bei allen Firmen, die digitale Produkte anbieten, vom Kühlschrank bis zum Auto, spielt Datensicherheit mittlerweile eine sehr große Rolle. Spezialisierte Firmen zeigen daher Technik, die private wie professionelle Anwender vor Angriffen schützen soll.