Automotive News Umfrage: Die größten Bedenken der US-Autohändler für die nächsten Monate

Christoph Baeuchle

Der US-Markt gilt als Indikator für den deutschen Markt. Was die US-Händler am meisten beschäftigt, zeigt eine Umfrage der Automotive News.

Montag, 30. Januar 2023, 11.08 Uhr

Foto: jetcityimage/iStock

Jeder siebte US-Autohändler fürchtet, dass er in den nächsten Monaten nicht genug Gebrauchte auf dem Hof hat.

Die Autohändler in den USA stellen sich auf schwierigere Monate ein. Vor allem die steigenden Finanzierungs- und Leasingraten machen den Händler zu schaffen: Knapp drei Viertel (70 Prozent) geben an, dass die höheren Zinsen ihre größte Sorgen seien. Erst an zweiter Stelle folgen die drohende Rezession und die Bedenken, dass die Fahrzeuge für die Verbraucher nicht mehr erschwinglich sind.

Dies geht aus einer Umfrage der Automotive News hervor, dem Schwesterblatt der Automobilwoche. An der Umfrage beteiligten sich Mitte Januar 265 Autohausgruppen.

Die Entwicklung auf dem US-Markt ist häufig ein Indikator, wie sich einige Monate später auch der europäische und deutsche Markt entwickeln kann. Auch in Deutschland äußern Vertriebspartner Bedenken über die zunehmenden Zinsen und deren Folgen für die Fahrzeugfinanzierung.

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Größte Bedenken bei US-Autohändler

Anlass
Höhere Zinsen	70 Prozent
Rezession	42 Prozent
Bedenken, ob sich Verbraucher Autos noch leisten können	42 Prozent
Inflation	34 Prozent
Fachkräftemangel	20 Prozent
Geringe Lagerbestände bei Gebrauchten	14 Prozent
Wandel zur E-Mobilität	14 Prozent
Lieferschwierigekeiten bei Neuwagen	14 Prozent
Schlechteres Verhältnis Hersteller/Händler	12 Prozent
Verstärkte Prüfungen durch Behörden	8 Prozent
Rechtliche Änderungen und Herausforderungen	6 Prozent

Quelle: Automotive News; 264 Teilnehmer; Zeitraum 16. bis 23 Januar 2023

Dennoch blicken die Teilnehmer der Studie verhältnismäßig zuversichtlich auf die nächsten Monate. Zwar geht ein Drittel der US-Händler (33 Prozent) davon aus, dass sich das Gesamtgeschäft in ihrer Autohausgruppe schlechter entwickelt. Doch von den verbleibenden zwei Drittel rechnen 31 Prozent mit einer besseren und acht Prozent mit einer deutlich besseren Entwicklung. Ein knappes Drittel (29 Prozent) will das Niveau halten.

Doch nach den ertragreichen Monaten des vergangenen Jahres rechnen viele mit rückläufigen Gewinnen: Knapp die Hälfte (44 Prozent) geht davon aus, dass die Erträge nicht an das Vorjahr reichen. Immerhin ein Viertel (24 Prozent) rechnet mit besseren und weitere acht Prozent mit deutlich besseren Erträgen.

Erst Ende vergangener Woche prognostizierte J.D. Power einen heftigen Gewinneinbruch. J.D.-Power-Präsident Thomas King geht davon aus, dass sich die Erträge halbieren. King prognostiziert für das laufende Jahr einen Gewinnrückgang auf 28 bis 37 Milliarden Dollar, nach rund 55 Milliarden Dollar (50 Milliarden Euro) im Jahr zuvor. "Selbst mit 28 Milliarden US-Dollar ist das immer noch das drittbeste Jahr in der Geschichte", sagte King laut dem Automobilwoche-Schwesterblatt Automotive News.

Aus dem Datencenter:

Top-20-Marken in den USA Januar bis September 2022