Warum sind die Profite trotz stark wachsender Umsätze in Relation geschmolzen?
Weil das Geschäft 2017 brummte, sanken zwar die Fixkosten pro produzierter Einheit, die variablen Kosten, vor allem Kosten für Materialaufwand - stiegen allerdings merklich. Teils waren die Fabriken sogar "überausgelastet" - die Unternehmen fertigten also jenseits des optimalen Niveaus und damit zu teuer.
"Die starke Produktionsausweitung und die Fertigung an der Kapazitätsgrenze haben die Effizienz der Herstellung reduziert", fasst Bauknecht zusammen. Das kräftige Wachstum scheint auch ein geringeres Bewusstsein für steigende Kosten mit sich gebracht zu haben, so Bauknecht.
Die Unternehmen erwirtschafteten also Gewinn durch mehr Umsatz, nicht aber durch Kosteneinsparungen. Das rächt sich.
2019 könnte für die Automobilzulieferer durchaus unangenehm werden. Zwar geht das IKB noch von einem leichtem Wirtschaftswachstum, nämlich einem Plus beim Bruttoinlandsprodukt von unter 1,5 Prozent aus, doch die Risiken bleiben groß.
Deutschland ist stark von seinen Exporten abhängig und wichtige Märkte lahmen. China wächst längst nicht mehr so stark wie einst und Handelskonflikte mit den USA - also möglicherweise steigende US-Zölle - bremsen die Erwartung an eine dynamische Konjunkturentwicklung aus. Von den Folgen eines ungeordneten Brexits ganz zu schweigen. "Und dennoch ist aufgrund des Einbruchs der deutschen Automobilexporte vor allem in die EU mit einem Aufholeffekt zu rechnen, der sich in den aktuellen Produktionsmonatsdaten abzeichnet", geben die Wirtschaftsexperten der IKB Deutsche Industriebank in ihrem Bericht zumindest teilweise Entwarnung.