Dekarbonisierung und Digitalisierung sind die Treiber beim Chiphersteller Infineon. Im Geschäftsjahr 2021/2022 (endete am 30.9.) steigerte der Halbleiterhersteller den Umsatz von 11,1 auf 14,2 Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente der Konzern mit knapp 2,2 Milliarden Euro fast doppelt so viel wie im Jahr zuvor. Die Automotive-Sparte Infineons erreichte dabei zuletzt eine Ebit-Marge von rund 24 Prozent. Ein Wert, von dem die erheblich unter Druck stehende Autozulieferindustrie Lichtjahre entfernt ist. Auch in Zukunft erwartet der Konzern, dass das Geschäft mit den Autoherstellern überdurchschnittlich wächst. Dabei müssen die Abnehmer langfristiger planen, um nicht wie in den vergangenen zwei Jahren mit plötzlichen Lieferengpässen konfrontiert zu werden. Mit einigen Kunden plant Infineon die Abnahmemengen bereits zwei Jahre im Voraus.
Infineons Auftragsbücher sind jedenfalls prall gefüllt und könnten noch mehr Einträge bekommen. Erst kürzlich unterzeichneten Stellantis und Infineon eine Absichtserklärung zur Lieferung von Siliziumkarbid-Chips (SiC). Das Material bietet erhebliche Vorteile gegenüber Standardsilizium. SiC besitzt eine dreimal so hohe Temperaturbeständigkeit, ist um den Faktor zehn robuster, und die Baugröße der Chips lässt sich deutlich verringern. Das potenzielle Beschaffungsvolumen und die vereinbarte Kapazitätsreservierung mitStellantis haben einen Wert von deutlich über einer Milliarde Euro. Infineon will die Halbleiter in der zweiten Hälfte des Jahrzehnts an Zulieferer des Automobilkonzerns ausliefern.