Autokäufer bezweifeln Transparenz von Autobörsen

Vor dem Hintergrund der Dieselkrise beschäftigen sich viele Verbraucher mit dem Gedanken an einen Autokauf – wer weiß schon, ob und wann er von Fahrverboten betroffen sein wird.

Dabei sind Online-Automarktplätze der wichtigste Recherche-Kanal für Gebrauchtwagenkäufer – dass die Autobörsen auch die Transparenz des Angebots erhöhen, glauben allerdings nur etwa 20 Prozent der Käufer, jeder Dritte ist hier skeptisch.

Dies ist ein Ergebnis einer Befragung, die das Meinungsforschungsinstitut Forsa im August 2017 im Auftrag der Gebrauchtwagenplattform CarGurus bei 1000 Autokäufern in Deutschland durchführte.

Diese Skepsis will CarGurus den Verbraucher nehmen: "Wir analysieren tagtäglich Millionen von Fahrzeugeinträgen und liefern den aktuellen Marktwert für jedes verfügbare Auto", sagt Sprecherin Amy Mueller. CarGurus sei die "einzige Plattform, die diese Stufe unabhängiger Transparenz bietet".

Der Studie zufolge ist jeder zweite deutsche Autokäufer noch unentschlossen, ob er sich als nächstes einen Neuwagen oder einen Gebrauchten kauft. Allen Umwelt- und sonstigen Prämienangeboten zum Trotz neigt aber die große Mehrheit (84 Prozent) zum Gebrauchtwagenkauf, nur für 16 Prozent kommt ausschließlich ein neues Auto in Frage.

Acht von zehn deutschen Autokäufern würden einen Gebrauchtwagen lieber beim Händler kaufen, nur jeder Zehnte von Privat. Als wichtigen Grund für das Vertrauen in professionelle Autohändler nennen 83 Prozent der Käufer die gesetzliche Gewährleistung.

Mehr als 60 Prozent der Befragten schätzen es zudem, dass sie ihrihr altes Fahrzeug beim Händler in Zahlung geben können, und Zusatzleistungen wie die TÜV-Prüfung (60 Prozent) oder der Abschluss einer erweiterten Garantie (54 Prozent) angeboten werden.

Neben dem allgemeinen Fahrzeugzustand ist für Käufer von Second-Hand-Fahrzeugen vor allem ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis entscheidend – ein günstiger Preis allein reicht den meisten nicht. Zudem spielt die Vertrauenswürdigkeit des Verkäufers für knapp zwei Drittel der Befragten eine Rolle.

Zu den größten Sorgen er Gebrauchtwagenkäufer gehört, nicht das zu bekommen, was sie erwartet haben. 73 Prozent befürchten, der der Verkäufer könnte nicht ehrlich sein, 87 Prozent sind besorgt, dass der Wagen versteckte Schäden haben könnte – letzteres gilt vor allem für wenig erfahrene Autokäufer unter 30 Jahren.

Entsprechend wertvoll sind aus Käufersicht Bewertungen von unabhängigen Dritten. Demnach fühlen sich 63 Prozent aufgrund positiver Bewertungen eines Händlers beim Autokauf sicherer als ohne. Noch wichtiger sind unabhängige Bewertungen der Fahrzeugangebote selbst: Acht von zehn Autokäufern legen Wert auf diese Entscheidungshilfe.

Fast zwei Drittel der Käufer haben bei ihrem letzten Autokauf vorab auf Autoportalen im Netz recherchiert, etwa ebenso viele sammeln ihre Informationen beim Autohändler vor Ort und knapp jeder Zweite informiert sich allgemein im Internet, etwa über Google. Fast genauso wichtig ist der Rat aus der Familie vor allem bei den Unter-30-Jährigen.

Die US-Online-Fahrzeugbörse CarGurus,2006 von Langley Steinert, dem Mitbegründer des Reiseportals TripAdvisor, gegründet, war hierzulande im Frühjahr 2017 gestartet und hatte angekündigt, den beiden Platzhirschen Mobile.de und AutoScout24 mit "aggressivem Wachstum" Marktanteile abnehmen zu wollen. Außer in den USA und Deutschland betreibt das Portal auch Seiten in Kanada und Großbritannien. Seit Oktober ist das Unternehmen an der Börse (NASDAQ:CARG).

Lesen Sie auch:

CarGurus jetzt an der Börse: Vielversprechender Auftakt

Studie zur Mobilität der Zukunft: jeder Zehnte wünscht sich fliegende Autos

Start von GarGurus in Deutschland: US-Marktführer will Online-Fahrzeugmarkt aufmischen