Alle Autohersteller wollen heutzutage Mobilitätsdienstleister werden. Allein der VW-Konzern sucht mehrere hundert Programmierer. Aber ist das nötig? Nein, meint Gunnar Froh.
Der Chef des Mobilitätsdienstleisters Wunder Mobility beschäftigt sich jeden Tag mit der Mobilität der Zukunft und ist davon überzeugt, dass es den Kunden auch in Zukunft nicht egal sein wird, was für ein Auto sie fahren. "Ich denke nicht, dass die Hersteller sich Sorgen machen müssen", sagte er der Automobilwoche.
Vielmehr mache ein Hersteller möglicherweise sogar einen Fehler, wenn er sich zu sehr auf die Software konzentriere und dabei sein Kerngeschäft vernachlässige. Die Hersteller sollten sich deshalb weiterhin auf das konzentrieren, was sie am besten können: Autos bauen.
Alle großen Autobauer sind momentan dabei, sich zu Mobilitätsanbietern zu wandeln. VW hat dafür beispielsweise die Sparte Moia gegründet. Die Hersteller wollen damit vermeiden, im Zeitalter von Ridesharing und autonomem Fahren zu bloßen Zulieferern von Waymo, Uber und Co degradiert zu werden.
Ihre Sorge ist, dass es nicht mehr auf die Marke eines Autos ankommt, wenn der Kunde nicht mehr selbst fährt. Alles, was vor allem die deutschen Autobauer sich in den vergangenen Jahrzehnten aufgebaut haben, zum Beispiel der Ruf, qualitativ hochwertige und sportliche Autos zu bauen, werde dann wertlos, fürchten sie.