Autohaus König legt nach

Der Berliner Renault-Händler König baut seine Zusammenarbeit mit Amazon aus:"Wir werden weitere Fahrzeuge zur Vermarktung bei Amazon reinstellen", sagteDirk Schumacher, Leiter Online Marketing bei Autohaus König, der Automobilwoche. "Das könnte zum Beispiel der Captur oder der Clio sein."

Seit Ende Juni testet Deutschlands größter Renault-Händler den Autovertrieb über den Internetriesen Amazon. Angeboten wird der Renault Twingo in drei Grundmodellen, geleast werden kann der Kleinwagen beim Autohaus König ab 50 Euro im Monat. Wie viele Kunden von dem Angebot bis dato Gebrauch gemacht haben, will Schumacher zwar nicht verraten, aber das bis Oktober terminierte Pilotprojekt laufe "sehr zufriedenstellend".

Reserviert werden können die Fahrzeuge als Leasingmodelle, und der Großteil der Kunden schließt auch einen Leasingvertrag mit dem Autohaus ab. Vereinzelt gebe es aber auch Sofortkäufe oder der Kunde wechsele zu einem anderen Modell, sagt Schumacher, "aber das ist die Ausnahme". Dass die Amazon-Kunden auch den direkten Kontakt zum Autohaus suchen, ohne dass sie ein Auto im Warenkorb haben, sei zudem ein "netter Nebeneffekt".

Eine wichtige Erkenntnis aus dem Projekt sei, dass es "definitiv eine Online-Kaufbereitschaft gibt", so der Marketingleiter. Zudem könne man über das Pilotprojekt die internen Abläufe testen und gegebenenfalls verbessern. Es gebe noch einige Herausforderungen im Digitalvertrieb, "zum Beispiel das Thema Verfügbarkeit, also in Echtzeit auf Fahrzeugbestände zuzugreifen".

Schon seit Jahren nutzt das Autohaus König nicht nur die etablierten Autobörsen erfolgreich für den Verkauf, sondern testet auch "außergewöhnliche und neue Absatzwege", sagt Dirk Steeger, geschäftsführender Gesellschafter.

Im digitalen Vertrieb habe man so bereits sehr früh Erfahrungen mit dem eigenen Online-Shop oder digitalen Rabatt-Plattformen sammeln können. Die Kooperation mit Amazon.de sei daher "eine für uns logische Konsequenz in der Fortführung unserer visionären Vermarktungsstrategien", so Steeger weiter.

Renault habe man vor dem Start der Aktion in Abstimmung mit Amazon informiert, so Schumacher, und auch jetzt erhalte der Autohersteller fortlaufend Statisiken über den Verlauf des Projekts.

Renault Deutschland-VertriebsvorstandChristophe Mittelberger teilte auf Anfrage mit: „Wir möchten die Maßnahme nicht konkret kommentieren. Grundsätzlich handelt es sich um eine Eigeninitiative des Händlers, der Hersteller ist nicht involviert. Der Händler agiert im Rahmen der Möglichkeiten, die ihm die Gruppenfreistellungsverordnung erlaubt. Wir stehen hinter unserem selektiven Vertriebssystem und hinter allen unseren Renault & Dacia Partnern."

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