Autohaus Bernds wird zum größten Nissan-Partner

Trotz unübersehbarer Schwierigkeiten der Marke Nissan in Deutschland glaubt die Ruhrgebiets-Autohausgruppe Bernds fest an einen nachhaltigen Erfolg der japanischen Marke in der Region. Vor kurzem eröffnete sie das größte Nissan-Autohaus Deutschlands - und zugleich auch Europas größten Infiniti-Showroom.

Am neuen Standort haben 25 Mitarbeiter einen Job gefunden, insgesamt kommt die Bernds-Gruppe damit auf 300 Mitarbeiter an neun Standorten im Ruhrgebiet.

"Für uns ist Nissan eine Zwei-Prozent-Marke" sagt denn auch Prokurist Florian Bernds, ein Mitglied der in der dritten Generation geführten Familiengruppe. Die Bernds-Gruppe habe aber noch größere Ziele. "Wir sehen uns in unserem Markt bei mindestens drei Prozent Marktanteil." Und dieser Markt ist groß - der Ruhrgebietsraum umfasst rund 15 Millionen Einwohner.

"Big is beautiful" lautet denn auch das Motto von Bernds "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass moderne und große Verkaufsräume das Interesse und die Frequenz im Autohaus erhöhen", berichtet er. "Wir wollen überdurchschnittlich wachsen und dazu bauen wir auch entsprechend. Jedes Mal, wenn wir an einem Standort größer bauen, können wir den Markterfolg direkt messen."

Das Wachstum gibt dieser Investitions-Strategie recht. Vor fünf Jahren verkaufte der Familienbetrieb noch 500 Nissans im Jahr, für dieses Jahr hat er sich 800 Einheiten auf die Fahne geschrieben. Mit dem neuen Autohaus in Oberhausen hat Bernds sogar den größten Infiniti-Showroom in ganz Europa auf die Beine gestellt. "Wir definieren als Einzugsbereich für diese Premiummarke das gesamte Ruhrgebiet", sagt Bernds. Die internen Rivalen stehen weit entfernt in Düsseldorf und in Dülmen.

Das Anfang des Jahres eröffnete neue Nissan- und Infiniti-Zentrum in Oberhausen beherbergt auch noch den Businesskundenbereich der gesamten Bernds-Gruppe - und damit zusätzlich die Nutzfahrzeugsparten von Ford und Renault. Denn Platz ist auf dem ehemaligen Gelände eines Praktiker-Baumarktes in der Nähe des Hauptbahnhofes tatsächlich mehr als genug vorhanden: 26.000 Quadratmeter Fläche, davon sind 6000 Quadratmeter überbaut.

"Wir wollen nicht übersehen werden," schildert Florian Bernds den Ansatz der Eigentümerfamilie. "Wir wollten das Gebäude besser präsentieren als den alten Praktiker-Markt und haben deshalb das gesamte Konstruktion um zwei Meter erhöht - damit sie von der Straße aus besser zu sehen ist."

Aber das ist nicht alles, was der Autohändler tut, um aufzufallen. Im Gebäude integriert, jedoch mit separatem Eingang an der Seite, ist ein modern eingerichtetes Burger-Restaurant einer befreundeten Betreiberfamilie. Bei "Burger-Nerds" gibt es hochwertige Buletten in einem schicken Ambiente, keine Spur von fettigem Burger-Standard ist dort zu sehen.

"Seit dem Start von Burger Nerds sind die Besucherzahlen an unserem Standort in Oberhausen um 30 prozent gestiegen im Vergleich zu anderen Standorten," berichtet Bernds. Gut sei das Restaurant nicht nur als Magnet am Wochenende, sondern auch als Treffpunkt in der Woche und als gute Gelegenheit, Wartezeiten im Autohaus angenehm zu überbrücken. "Besonders schätzen das unsere Business-Kunden."

Weitere Gastronomie-Angebote seien schon in Planung, lässt Bernds durchblicken, ohne Details zu nennen.

Nissan-Deutschlandchef Guillaume Pelletreau ist hoch zufrieden mit dem Investor in Oberhausen. Und er rät allen Partnern, ebenfalls mehr für die Frequenz im Autohaus zu tun. "Die Besucherzahlen in allen Showrooms der Branche sind am Sinken," sagt er. "In Deutschland besuchen die Kunden im Schnitt noch 1,9 Mal ein Autohaus, bevor sie eine Kaufentscheidung treffen. In den Niederlanden sind es nur noch 1,0 Besuche."

Pelletreau hält deshalb mehr Initiative der Händler für geraten: "Wir brauchen mehr Traffic in den Autohäusern und keine leeren Kathedralen. Die Autohäuser müssen sich öffnen für den Kunden und ihre Fläche nicht nur für den Autoverkauf zur Verfügung stellen. Im Vordergrund muss das Kundenerlebnis stehen."

Im Falle des neuen Autohauses in Oberhausen sei alles richtig gemacht worden, meint Pelletreau: "Burger Nerds steht für hohe Qualität und ist nicht mainstream. Das passt hervorragend zur Marke Nissan."

Den nächsten Coup plant das Autohaus schon in wenigen Tagen: Am 1. Juli startet zum ersten Mal ein Event mit viel Benzin auf dem Gelände des ehemaligen Praktiker-Marktes. Bernds plant ein Festival namens "Nissan Summer Meet" für alle Nissan-, Infiniti- und Datsun-Fahrer im Ruhrgebiet. "Wir erwarten jede Menge Tuning-Autos und rund 1000 Gäste," hofft Florian Bernds.

Auch bei Events will Bernds nicht kleckern, sondern klotzen. Jeder der 55.000 Kunden der Gruppe erhält mindestens drei Einladungen pro Jahr.

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