Vergleiche mit dem Silicon Valley sind eigentlich ausgelutscht. Doch "Silicon Saxony" klingt nicht nur gut, es steckt auch ein Kern Wahrheit in dem Wortspiel: Der Freistaat Sachsen mausert sich gerade zum deutschen Zentrum für Zukunftstechnologien. Und die Autoindustrie spielt dabei eine große Rolle.
Der jüngste Coup ist Bosch. Über ein Jahrzehnt lang ist keine Chipfabrik in Europa gebaut worden. Jetzt wird eine gebaut – in Dresden. Eine Milliarde Euro wird das Werk von Bosch kosten. Es ist die größte Einzelinvestition des weltweit agierenden Konzerns in seiner Geschichte. "Mit der Erweiterung unserer Fertigungskapazitäten für Halbleiter stellen wir uns für die Zukunft auf und stärken unsere Wettbewerbsfähigkeit", sagte Bosch-Chef Volkmar Denner. "Wir haben wirklich geschaut und uns dann für Dresden entschieden", sagte Bosch-Geschäftsführer Dirk Hoheisel. Durchaus eine Überraschung. Gründungen von Chipfabriken erwartet man eher in den USA oder in Asien.
Und Matthias Machnig, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, glaubt, dass es weitere Investitionen in der Halbleiterindustrie geben werde. Die Regierung will das mit jährlich 300 Millionen Euro fördern. Bosch soll für sein Milliardenprojekt 200 Millionen Euro an Subventionen von Bund und EU erhalten haben. "Silicon Saxony" darf dafür bis zu 700 neue Arbeitsplätze erwarten.
Vom Jahr 2021 an sollen in dem Bosch-Werk Mikrochips für das Internet der Dinge gefertigt werden, in dem auch das Auto eine Rolle spielt.