Die Ruhe beim Zulieferer Grammer nach dem Ausstieg des umstrittenen Großinvestors Hastors war nur von kurzer Dauer. Überraschend hat der komplette Vorstand des Interieuranbieters angekündigt, seine Posten zu räumen.
Als Grund wird neben persönlichen Gründen die unerwartet hohe Annahmequote des Übernahmeangebots durch den strategischen Grammer-Partner Ningbo Jifeng angeführt. Grammer-Vorstandschef Hartmut Müller will aufgrund der neuen Machtverhältnisse beim Zulieferer der künftigen Ausrichtung des Unternehmens nicht im Wege stehen.
Doch dieser Schritt bleibt rätselhaft. Denn das Verhältnis zum Großinvestor scheint ungetrübt. Ningbo Jifeng steht weiterhin zur Investorenvereinbarung mit umfangreichen Zusagen für die Beschäftigen und Standorte des Zulieferers. Das Unternehmen soll weiter börsennotiert bleiben und der mit mehr als 84 Prozent der Grammer-Anteile dominierende chinesische Großaktionär will nach wie vor nicht mehr als zwei Mitglieder des Aufsichtsrats besetzen und auf einen Beherrschungsvertrag verzichten.