Der Zulieferer ZF Friedrichshafen hat nach Ansicht von Vorstandschef Wolf-Henning Scheider ein "ambivalentes Jahr" hinter sich gebracht. Und auch für das laufende Geschäftsjahr erwartet er zwar ein Plus bei Umsatz und operativem Gewinn, warnt aber auch vor Risiken. Viel werde davon abhängen, wie die EU in diesem Jahr die künftige Emissionsstrategie gestalten wird. Umwelt- und gesellschaftspolitische Aspekte müssten in Einklang gebracht werden.
Der ZF-Chef sieht die Gefahr, dass die Europäische Kommission mit der geplanten Euro 7 Norm dafür sorgt, dass es physikalisch kaum noch möglich sein wird, bestimmte Grenzwerte beim Verbrenner zu erreichen oder das diese nur mit einem großen Kostenaufwand zu erreichen wären. Zwar sei ZF nicht direkt am Verbrennungsmotor abhängig, "aber natürlich hängt hinter jedem Verbrenner ein Getriebe". Ein "überschärftes Euro-7-Szenario könnte zu massiven Schwierigkeiten führen", befürchtet Scheider. Er spricht in diesem Zusammenhang von einem "außergewöhnlichen Stresstest". Eine Planbarkeit für die Industrie werde so schwierig. ZF stehe zu harten Grenzwerten und auch zum Klimaschutz. "Man kann es aber auch übertreiben. Wir kommen eventuell an Grenzen, die wir in unserem ZF-Weg nicht beschreiten wollen."