Erst das Fahrverbots-Urteil in Berlin, dann die strengeren CO2-Grenzwerte. Für den Verbrennungsmotor häufen sich die schlechten Nachrichten. Völlig unabhängig davon, wie viele Fahrverbotszonen für Diesel in Deutschland nun tatsächlich eingerichtet werden und ob die CO2-Grenzwerte tatsächlich so streng in Kraft treten, wie sie momentan geplant werden – die Luft für die konventionellen Antriebe wird dünner. Für die Autobauer kann das nur heißen, sich noch stärker als bisher auf Alternativen wie Elektromotoren und Brennstoffzelle zu konzentrieren. Sicher wird der Umbruch nicht über Nacht kommen, aber er wird kommen. Die Hersteller haben das verstanden und bringen immer mehr E-Autos auf den Markt. Doch die Kunden spielen nicht mit – die Nachfrage ist bislang verhalten, um es vorsichtig auszudrücken.
Für die Hersteller drängt die Zeit – schon ab 2021 drohen Strafzahlungen, wenn der CO2-Ausstoß ihrer Flotten über 95 Gramm pro Kilometer liegt. Spätestens ab 2030 werden die Grenzwerte so streng sein, dass sie mit reinen Verbrennern nicht mehr eingehalten werden können. Insofern könnten die Autobauer paradoxerweise sogar von den drohenden Fahrverboten profitieren, falls diese die Kunden zum Umstieg auf E-Autos bewegen. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg. Autos sind keine Wegwerfartikel, sie werden jahrelang genutzt. Ein Austausch des Bestands wird entsprechend lange dauern. Die Kunden sind trotz Kaufprämien sehr zögerlich, weil sie durch geringe Reichweiten und fehlende Infrastruktur abgeschreckt werden.