Der Laser-Spezialist Trumpf hat sich von der Corona-Krise und den Problemen mit mangelnden Rohstoffen und Elektronikteilen nicht beeindrucken lassen. Der operative Gewinn stieg im Geschäftsjahr 2020/21 auf 370 Millionen Euro und damit über den Wert von vor der Krise. Da Ausgaben für Messen, Reisen und andere Sachkosten zurückgingen, kletterte die Rendite bei einem stagnierenden Umsatz von 3,5 Milliarden Euro auf 10,5 Prozent. "Dank eines konsequenten Krisenmanagements ist Trumpf gut durch die Krise gekommen", sagte die Unternehmens-Chefin Nicola Leibinger-Kammüller vor Journalisten.
Für das laufende Geschäftsjahr sieht das Unternehmen sogar einen robusten Aufschwung, der sich von den derzeitigen Prognosen vieler Wirtschaftsinstitute deutlich abhebt. So habe der Auftragseingang bis Juni mit 3,9 Milliarden Euro und einem Plus von knapp 20 Prozent den höchsten Stand in der Unternehmensgeschichte erreicht. In den vergangenen Monaten sei er sogar noch stärker gewachsen. Noch sei aber nicht klar, ob dieser auch wirklich komplett in Umsatz verwandelt werden könne. "Es bleibt die Unsicherheit, wie sich die Engpässe in den globalen Lieferketten bei Chips, die Inflation und die steigenden Energiepreise auswirken werden", so Leibinger-Kammüller. So hätten sich etwa das für Maschinen nötige Stahl und Aluminium extrem verteuert. Dennoch rechnet das Unternehmen für 2021/22 mit einem Umsatzplus im zweistelligen Bereich und einer Rendite wie im vergangenen Jahr.
Teil der guten Entwicklung sind die Geschäfte in China. Dort kletterte der Umsatz um über 50 Prozent auf 525 Millionen Euro. Grund sei das frühere Hochfahren der Industrieproduktion nach dem Corona-Lockdown, aber auch der verstärkte Bedarf an Elektronik- und Laseranwendungen. So profitierte das Unternehmen etwa von zahlreichen neuen Batteriezellfabriken, bei der Verfahren von Trumpf wie das präzise Laserschweißen eingesetzt werden. "Hier haben wir deutliche Marktanteile gewonnen", so Christian Schmitz, der im Vorstand für die Lasertechnik zuständig ist. Zudem sei die Nachfrage bei der Photovoltaik stark gestiegen. Die Strategie in China sei es, möglichst lokal zu produzieren und die eigenen Unternehmenswerte soweit möglich auch dort umzusetzen.