Audi muss in seinen Werken Ingolstadt und Neckarsulm die Produktion kürzen. In beiden Werken sollen im kommenden Jahr 100.000 Autos weniger gebaut werden, berichtet das "Handelsblatt". Inzwischen haben Unternehmenskreise die Pläne der DPA gegenüber bestätigt. Damit würde die Kapazität in Ingolstadt in 450.000 Fahrzeuge sinken, in Neckarsulm auf 200.000. Schon in diesem Jahr werden in Ingolstadt voraussichtlich nur 420.000 Autos von den Bändern laufen. Im vergangenen Jahren waren es noch 491.000 Autos, in Neckarsulm 186.000. Langfristig will Audi so mehrere Milliarden Euro einsparen. Gespräche über Kürzungen gab es schon länger, jetzt wurden erstmals Zahlen bekannt.
Der Hersteller steckt in der Krise. In den vergangenen Jahren ist der Absatz gesunken, während die Konkurrenz von Jahr zu Jahr mehr Autos verkauft hat. Die Gründe reichen von den Nachwirkungen des Abgas-Skandals über diverse Wechsel im Vorstand und Fehlern in der Modellplanung bis hin zur WLTP-Umstellung im vergangenen Jahr. Nun soll Bram Schot das Chaos aufräumen. Er müht sich redlich und hat bereits einen Sanierungsplan vorgelegt, mehr als 15 Milliarden Euro sollen bis 2022 eingespart werden. Seine Autorität leidet aber darunter, dass mit Markus Duesmann sein Nachfolger bereits in den Startlöchern steht und nur auf den Ablauf der Sperrfrist von BMW wartet.