Die Lieferschwierigkeiten bei Halbleiter-Herstellern treffen jetzt auch Audi. Ab kommender Woche wird in Ingolstadt und Neckarsulm daher die Produktion gedrosselt, sagte eine Sprecherin gegenüber der Automobilwoche. "Wir haben die Mitarbeiter heute informiert, dass wir ab kommender Woche Kurzarbeiter anmelden müssen."
In Neckarsulm ruht ab kommenden Montag für zwei Wochen die Produktion von A4 und A5, in Ingolstadt werden dann am Donnerstag kommender Woche zwei der drei Produktionslinien gestoppt, ebenfalls bis 29. Januar. Betroffen sind auch hier die Modelle A4 und A5. Für die betroffenen Mitarbeiter werde nun Kurzarbeit angemeldet. In Ingolstadt gelte das für bis zu 9300 Mitarbeiter, in Neckarsulm für 800. Damit ist jeder sechste der ingesamt 59.000 Mitarbeiter an den beiden Standorten betroffen.
Grund sei "eine massiv eingeschränkte Liefersituation bei Halbleitern", hieß es bei Audi. Die Konzernmutter VW hatte bereits am 18. Dezember wegen des Halbleitermangels in Wolfsburg die Produktion gedrosselt und die Kurzarbeit erst diese Woche noch einmal verlängert. Bei Daimler in Rastatt gibt es ab Freitag Kurzarbeit.
Nicht betroffen von der Produktionspause bei Audi sind die Modelle Q2 und A3 in Ingolstadt sowie A6, A7, A8 und R8 in Neckarsulm. Auch die erst im Dezember gestartete Produktion des neuen E-Sportwagens e-tron GT laufe dort weiter, erklärte die Sprecherin. In Neckarsulm war die Produktion nach der Unterbrechung zum Jahreswechsel erst am Montag wieder angelaufen. In Ingolstadt endet die Betriebsruhe erst am kommenden Montag.
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