Viele Audi-Händler sind sauer auf ihren Hersteller. Angesichts der Corona-Krise sei mehr Planungssicherheit nötig, durch das aktuelle Margensystem ließe sich kein Geld mehr verdienen, so die Vorwürfe. Seit diesem Jahr ist ein großer Teil des Preissystems für die Händler variabel - das heißt die Grundmarge pro Fahrzeug wurde auf zehn Prozent reduziert, der Rest der Marge setzt sich aus flexiblen Bonusbausteinen zusammen. Bereits im April hatte der Händlerverband daher vom Autobauer gefordert, das Margen- und Bonussystem zu fixieren und kalkulierbar zu machen. Bis zuletzt gab es darauf vom Hersteller keine eindeutige Antwort. Nun hat Audi reagiert.
Die jetzt vorgestellten Anpassungen im Bonussystem dürften aber weder die Vertragspartner noch den Verband zufriedenstellen. In einer Mitteilung an die Händler, die der Automobilwoche exklusiv vorliegt, heißt es: "Aufgrund der insgesamt herausfordernden Marktlage werden wir allen Händlern für jede Auslieferung an Einzelkunden in 2020 einen Basisbonus in Höhe von 0,50 Prozent zahlen. Betriebe mit einer JAZ2-Zielerfüllung von > 70 Prozent bis 80 Prozent erhalten einen linear mit der Zielerreichung auf 1,25 Prozent ansteigenden Performancebonus."? Wer mehr als 85 Prozent der Zielvorgaben erreicht, bekommt zusätzlich 0,25 Prozent.