Die VW-Tochter Audi sowie die Autozulieferer Continental und Bosch prüfen eine Beteiligung an derDatenplattform, die die Unternehmen Allianz, Axel Springer, Daimler, die Deutsche Bank mit der Postbank sowie die IT-Beratung Core und der Kartendienst Here gestern angekündigt haben. Das bestätigten beide Unternehmen auf Anfrage der Automobilwoche."Wir prüfen derzeit, ob eine Beteiligung für uns Sinn macht", sagt Werner Köstler, Leiter Strategie Division Interior von Continental, der Automobilwoche.
Die Datenplattform soll als branchenübergreifender Generalschlüssel zur Verwaltung, Registrierung und Identifizierung von Kundendaten im Netz dienen.
Köstler weiter: "Grundsätzlich begrüßen wir die Aktion, eine gemeinsame Datenplattform zur Registrierung und Identifizierung zu schaffen. Wir arbeiten eng mit Here zusammen und Daimler ist ein wichtiger Kunde für uns."
Continental möchte seinen Umsatz mit Mobilitätsdiensten bis 2021 verdoppeln, wie Vorstandschef Elmar Degenhart kürzlich angekündigt hatte. "Deshalb können auch wir von einer solchen Allianz, die Daten skaliert, durch das Anbieten unserer Dienste nur profitieren", so Köstler.
Datenschutzrechtlich hat Continental bei diesem Zusammenschluss keine Bedenken. "Unser Grundsatz ist klar, dass der Fahrer in der Lage sein muss, zu entscheiden welche Daten er zur Verfügung stellt. Inwiefern dieser Grundsatz mit der Datenplattform vereinbar ist, muss von Experten geprüft werden“, so Köstler.
Auch für den Stuttgarter Konzern Bosch ist eine Beteiligung an der Datenplattform nicht ausgeschlossen. "Wir prüfen unsere Beteiligung ganz konkret in diesem Fall", sagt eine Sprecherin der Automobilwoche.Von den Autoherstellern ist Daimler bislang als einziger Hersteller Teil dieser Initiative. Die VW-Konzerntochter Audi prüfe jedoch eine Beteiligung mit Blick auf mögliche sinnvolle Anwendungen bei Audi, heißt es von einem Konzernsprecher. "Entscheidungen sind hierzu aber noch nicht gefallen", sagt er zur Automobilwoche.
Audi ist neben den Herstellern Daimler und BMW einer der Anteilseigner am Kartenanbieter Here. Wie BMW betont Audi jedoch, dass der Kartendienst unternehmerische Entscheidungen eigenständig trifft. "Selbstverständlich stehen wir Kooperationen grundsätzlich offen gegenüber", so ein Sprecher.
BMW wollte sich zu möglichen Gesprächen, ob man der Initiative beitreten wolle, nicht äußern. Der BMW halte zwar Anteile am Kartendienst Here, sei jedoch über diese Eignerschaft nicht an der Initiative beteiligt. Volkswagen gab es bisher keine konkreten Aussagen zu einer möglichen Beteiligung.
Die Konzerne Allianz, Axel Springer, Daimler, die Deutsche Bank mit der Postbank sowie die IT-Beratung Core und der Kartendienst Here haben bereits eine entsprechende Absichtserklärung unterzeichnet.Lesen Sie auch:
Daimler, Axel Springer, Deutsche Bank & Co.: Großunternehmen beschließen Datenplattform-Allianz