Audi bringt Q4 e-tron auch als rassiges SUV-Coupé

Audi schickt sein fünftes E-Auto an den Start: Fast zeitgleich mit dem Q4 e-tron soll Mitte 2021 auch eine Coupé-Variante des Kompakt-SUV in Serie gehen. Einen ersten Ausblick gibt Audi jetzt mit dem Q4 Sportback e-tron Concept. Mit dem Modell auf Basis des MEB-Baukastens von VW will Audi dann bei den E-Autos erstmals ins Volumengeschäft vorstoßen.

"Mit dem Q4 Sportback e-tron Concept machen wir einen wichtigen Schritt in Richtung Elektromobilität", sagte Audi-Chef Markus Duesmann bei der Präsentation der Studie per Video-Stream. "Der Q4 e-tron wird zusammen mit dem Sportback unser erstes elektrisches Volumen-SUV. Das macht den Q4 e-tron zum Eckstein unserer Elektrifizierungsstrategie."

Anders als beim ersten Elektro-Audi e-tron, dessen Sportback-Variante erst im knapp ein Jahr später nachgelegt wurde, starten beim Q4 e-tron beide Karosserievarianten fast gleichzeitig. "Nächsten Sommer gehen die ersten Autos an die Kunden", sagte eine Audi-Sprecherin. Und der Kunde können dann sofort zwischen beiden Karosserievarianten wählen.

Gegenüber dem Anfang 2019 in Genf enthüllten Q4 e-tron Concept ist der Sportback in der Länge um einen Zentimeter gewachsen – auf nach wie vor kompakte 4,60 Meter. Zudem ist er mit 1,60 Meter Höhe einen Zentimeter flacher als das Basismodell. Vor allem die hintere Dachlinie fällt merklich ab. "Das ist die schnellste Dachlinie, die wir je designt haben", sagte Audi-Chefdesigner Marc Lichte, der das Modell per Videostream direkt aus dem Designzentrum in Ingolstadt präsentierte. "Das ist vielleicht das sportlichste SUV aller Zeiten."

Die Breite von 1,90 Meter und der Randstand von 2,77 Meter bleiben dagegen unverändert. Und auch die Technik teilen sich beide Varianten des Q4 e-tron: Zwei Elektromotoren – ein großer hinten, ein kleinerer vorn - bringen zusammen 306 PS Leistung auf die Räder und machen den Stromer zum Quattro-Allrader. Den Sprint von 0 auf 100 schaffen beide Varianten in 6,3 Sekunden, bei 180 km/h wird die Geschwindigkeit abgeregelt, um den Akku nicht zu sehr zu strapazieren. Die Reichweite gibt Audi nach WLTP mit über 450 Kilometern an. In einer Version mit reinem Heckantrieb, die ebenfalls geplant ist, sollen es sogar mehr als 500 Kilometer sein.

Obwohl der Q4 e-tron auf dem Modularen E-Antriebs-Baukasten (MEB) der Konzernmutter Volkswagen beruht, fahre er sich wie ein echter Audi, sagte Duesmann. Das sei auch wichtig. "Es muss sich gut anfühlen und stolz machen, einen Audi zu fahren." Die Preisliste des Sportback soll nach Informationen der Automobilwoche bei rund 40.000 Euro starten.

Eigentlich wollte Audi die seriennahe Studie des Q4 Sportback e-tron schon im April auf der Automesse in Peking zeigen. Weil die Messe inzwischen auf September verschoben wurde, verlegte Auto die Premiere nun ins Internet. Auch die Serienversionen von Q4 e-tron und Q4 Sportback e-tron dürften nun nur virtuell Premiere feiern. Eigentlich wollte Audi beide Modelle gleichzeitig im März 2021 auf dem Autosalon in Genf präsentieren. Der wurde aber auch für 2021 bereits abgesagt. Trotzdem halte Audi am Plan fest, beide Modelle im Frühjahr 2021 geleichzeitig zu präsentieren, sagte ein Sprecher. Auf den Markt kommen beide dann kurz nacheinander im Sommer 2021 – "mit nur wenigen Wochen Abstand".

Gebaut werden Q4 e-tron und auch der Sportback bei VW in Zwickau. Denn sie teilen sich die MEB-Plattform mit den VW-Stromern ID.3 und ID.4. Nach Informationen der Automobilwoche sollen die ersten Vorserienfahrzeuge dort noch vor Weihnachten vom Band rollen. Zuvor gehen dort noch der ID.4 und der Seat El-Born in Serie. Für Audi ist es zugleich eine Rückkehr zu den eigenen Wurzeln: In Zwickau war die Firma einst von August Horch gegründet worden, bevor sie nach dem Zweiten Weltkrieg nach Ingolstadt umzog.

Bisher ist Audi bei den E-Elektroautos nur mit dem 2019 gestarteten e-tron, der als erster Stromer der Marke noch ohne Zusatz im Namen blieb, und dessen Spotback-Version vertreten. Bisher wurden davon 41.000 Stück verkauft, sagte Audi-Vertriebsvorständin Hildegard Wortmann. Ende 2020 soll der e-tron GT auf Basis des Porsche Taycan folgen. Von dem E-Sportwagen, der rund um Ingolstadt gerade als getarnter Erlkönig auf Testfahrt ist, zeigt sich Vorstandschef Duesmann schon jetzt begeistert. "Das wird eine neue Audi-Ikone."

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