Die Arbeitnehmerseite bei Daimler unterstützt die Pläne zur Neuausrichtung des Konzerns. "Im Sinne eines langfristigen Unternehmenserfolgs und der damit verbundenen Beschäftigungssicherung ist es sinnvoll, die Unternehmensstruktur zu hinterfragen", sagte Konzern-Betriebsratschef Michael Brecht der Automobilwoche. Allerdings sei es derzeit noch nicht sinnvoll, über die Bedingungen für eine Holding-Struktur zu sprechen, weil es diesbezüglich noch keine Entscheidung gebe. "Erst wenn die Prüfung ergibt, dass die Vorteile einer Holding-Struktur überwiegen, wird der Gesamtbetriebsrat darüber sprechen, ob und zu welchen Bedingungen er dieser Struktur zustimmt", betonte Brecht und fügte hinzu: "Bei allen Überlegungen wird der Gesamtbetriebsrat die Vor- und Nachteile aus Beschäftigungssicht einbringen."
Daimler-Chef Dieter Zetsche hatte angekündigt, die "divisionale Struktur des Konzerns durch rechtlich selbstständige Einheiten" abbilden zu wollen. Am wahrscheinlichsten ist eine Dreiteilung in die Sparten Pkw mit Vans, Lkw mit Bussen sowie Finanz- und Mobilitätsdienstleistungen unter dem Dach einer Holding. Geprüft werden aber offenbar verschiedene Szenarien. Ein Konzept für die neue Struktur könnte den Aktionären bereits bei der Hauptversammlung im Frühjahr 2018 vorgelegt werden.
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