Nach der Ankündigung eines Sparprogramms durch den neuen Mahle-Chef Jörg Stratmann bangen die Mitarbeiter des Zulieferers um ihre Arbeitsplätze und fordern eine langfristige Jobsicherung. "Unser Wunsch wäre es, dass mindestens bis 2025 betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen werden", sagte Betriebratschef Uwe Schwarte der Automobilwoche.
Verhandlungen über die Verlängerung der Beschäftigungssicherung, die in diesem Jahr ausläuft, sollen Ende Mai beginnen. Schwarte kündigte eine härtere Gangart an: "Klar ist, dass wir dieses Mal nicht für einzelne Standorte Zugeständnisse machen. Das wird nicht reibungslos gehen, aber darauf sind wir eingestellt."
Mahle-Chef Stratmann hatte jüngst ein Programm zur Kostenreduzierung angekündigt, weil die Umsätze zuletzt zurückgingen. "Im Prinzip werden alle Bereiche überprüft, bei denen wir einen weiteren Optimierungsbedarf identifizieren können", sagte er im Interview mit der Automobilwoche. Dazu zählten Sachkosten für Reisen und Meetings, aber auch Materialkosten – und Personalstrukturen.
"Richtig weh tut uns, dass derzeit keine Neueinstellungen mehr erfolgen", so Schwarte. "Auf diese Weise kommen wir nicht an diejenigen Fachkräfte, die wir für den Wandel zur E-Mobilität dringend benötigen." Zwar sei offiziell noch nicht von einem Personalabbau die Rede. "Aber sollten die Aufträge weiter wegbrechen wie derzeit, wird sich dies ändern."
Der Mahle-Konzern beschäftigt in Deutschland rund 13.000 Mitarbeiter an 47 Standorten, weltweit sind es knapp 80.000 an 170 Produktionsstandorten sowie in 16 großen Forschungs- und Entwicklungs-Zentren.