Die Google-Mutter Alphabet spielt mittlerweile mit ihrer eigenen Firma Waymo mit halbwegs offenen Karten. Von Apple hingegen wusste man lange nicht, was aus dem ominösen
„Projekt Titan“ geworden ist, das 2015 die Autobosse in Atem hielt. Apple hatte nichts Geringeres vor als eine Neuerfindung des Automobils. Weit über tausend Entwickler sollen zeitweise an dem iCar gearbeitet haben. Wie es wirklich war, wissen nur Apples Mitarbeiter selbst. Vorstandschef Tim Cook spricht öffentlich nie darüber.Jetzt aber ist klar: Apple ist gescheitert. Gescheitert an den eigenen hochtrabenden Plänen, ein eigenes Auto zu bauen, denn das ist eine große Kunst. Und gescheitert an der Konkurrenz aus der Autoindustrie. Daimler oder BMW sind auch durch Apple und den Hype ums iCar zu starken Wettbewerbern geworden, es hat sie angetrieben. Sie können es sich leisten, heute ein Kooperationsangebot mit Apple auszuschlagen, weil sie die Hoheit über Daten und Design nicht an den Smartphone-Hersteller abgeben wollen.
Apple klopfte nach Absagen von BMW und Daimler an die Tür von VW – vielleicht auch, weil ein alter Bekannter aus dem „Projekt Titan“ noch in Wolfsburg arbeitet: Johann Jungwirth. Und es tut VW sicher gut, in Zeiten des Dieselskandals von einem US-Unternehmen begehrt zu werden. Jetzt soll die VW-Tochter Italdesign zwei Dutzend Bullis zu selbstfahrenden elektrischen Shuttles umbauen. Von Apple kommen Ideen zum Design und natürlich die Software. Etwas ist vom „Projekt Titan“ dann doch geblieben.
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