Der Oktober 2022 brachte für den deutschen Gesamtmarkt ein Plus von 16,8 Prozent oder knapp 30.000 Pkw mehr als im Vorjahresmonat. Die reinen Verbrenner legten in Summe um 7.500 Pkw zu. Die Neuzulassungen der Benziner (inklusive Gasfahrzeuge) erhöhten sich um 1.800 Pkw, die der Selbstzünder um 5.700 Pkw. Die alternativen Antriebe lagen ebenfalls allesamt im Plus. Die Hybride ohne Stecker konnten um 8.900 Neuzulassungen zulegen, Hybride mit Stecker steigerten sich um 8.300 Neuzulassungen. Die Stromer lagen 5.200 Neuzulassungen über dem Vorjahr.
Rekordmarktanteil für Plug-in-Hybride
Im stark steigenden Gesamtmarkt konnten die Plug-in-Hybride das stärkste Wachstum verzeichnen und kamen auf den bisher höchsten Marktanteil. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen das Ende des Umweltbonus zum Jahresende für diese Antriebsart haben wird.
Die Neuzulassungen von Pkw mit ausschließlichem Benzinantrieb stiegen im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat zwar um drei Prozent an, der Marktanteil fiel aber nach 36,2 Prozent im Vorjahr auf 32,0 Prozent. Hinter Marktführer VW (28,1 Prozent Marktanteil) lag Skoda (8,2 Prozent) vor Opel (8,1 Prozent) und Mercedes (6,3 Prozent) auf dem zweiten Platz. Audi komplettierte mit 5,6 Prozent an allen Benzinern die Top Fünf. Diese fünf Marken teilen sich über 56 Prozent des Marktes für reine Benziner.
Von den Top 15 Benziner-Marken hat Dacia mit 76 Prozent den höchsten markeninternem Benzinanteil, gefolgt von Porsche (69 Prozent) sowie Mini (59 Prozent) und Opel mit 56 Prozent. Marktführer VW kommt auf 46 Prozent. Die deutschen Hersteller machten in Summe 62 Prozent der Benziner-Zulassungen aus.
Allerdings ist eine ganze Reihe von Hybridantrieben ebenfalls mit einem Benzinmotor ausgestattet. Im Oktober waren dies 25.496 Pkw bei den normalen Hybriden und 30.698 bei den Plug-in-Hybriden. Insgesamt hatten somit 59 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Benzinmotor.
Das mit Abstand erfolgreichste Modell mit ausschließlichem Benzinmotor war im Oktober der VW T-Roc mit 4.621 Neuzulassungen. Dahinter lagen der VW Golf (2.752 Neuzulassungen) und der Opel Corsa mit 2.375 Neuzulassungen. Platz vier und fünf belegten die VW-Modelle T-Cross und Polo.
Von den 299 Modellen im Gesamtmarkt waren im Oktober 201 Modelle mit einer reinen Benzinmotorisierung in der Zulassungsstatistik.
Die reinen Diesel-Pkw kamen auf 36.554 Neuzulassungen und verbesserten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 18 Prozent. Der Marktanteil betrug 17,5 Prozent; im Vorjahr lag er bei 17,3 Prozent. Damit erhöhten sich die Marktanteile zum vierten Mal hintereinander zum entsprechenden Vorjahresmonat. Allerdings ist dies eher eine Stabilisierung als ein erneuter Anstieg. Ebenso wie bei den Benzinern sind auch einige Hybride mit einem Dieselmotor ausgestattet. Vergangenen Monat waren es bei den normalen Hybriden 10.972 Neuzulassungen und bei den Plug-in-Hybriden 1.366 Neuzulassungen. Insgesamt haben somit 23 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Dieselmotor.

Der VW Tiguan war im Oktober das meistverkaufte Modell mit Dieselmotor.
VW dominiert den reinen Dieselmarkt mit einem Anteil von 34,9 Prozent noch stärker als den Markt der Benziner. Den zweiten Platz belegt Mercedes (Anteil: 16,4 Prozent) vor Skoda (11,4 Prozent) und Ford (10,1 Prozent. Auf diese vier Marken entfallen fast 73 Prozent aller Dieselzulassungen. Dahinter, auf Platz fünf, liegt Opel mit einem Anteil von 4,2 Prozent. Von den insgesamt 50 Marken bieten aktuell nur noch 29 Marken Pkw mit reinem Dieselantrieb an. Zum Vergleich: Bei den Benzinern sind es 44 Marken.
Im Oktober konnte der VW Tiguan seine Spitzenposition bei den Dieselmodellen zurückerobern. Dahinter folgten der VW Golf vor dem VW Passat, dem Skoda Octavia und der Mercedes V-Klasse. Insgesamt stammen sechs der Top 15 Diesel-Modelle von der Marke VW, weitere vier Modelle kommen aus den anderen Konzernmarken. Diese Top 15 Modelle machten bereits 59 Prozent aller Dieselzulassungen aus. Zum Vergleich: Die erfolgreichsten 15 Modelle bei den Benzinern kamen auf einen Anteil von 43 Prozent. Die deutschen Hersteller dominieren mit einem Anteil von 73 Prozent den Dieselmarkt.
Insgesamt wurden im Oktober 113 Modelle mit Neuzulassungen als reine Selbstzünder ausgewiesen.
Die normalen Hybride (HEV) legten gegenüber dem Vorjahresmonat 32 Prozent zu. 36.469 Neuzulassungen bedeuteten einen Marktanteil von 17,5 Prozent. Damit wurden die alten Rekordwerte bei den Neuzulassungen und den Marktanteilen verfehlt und lagen auf dem Niveau der Diesel-Pkw. Der Anteil der HEVs mit einem Dieselmotor beträgt 30 Prozent und ist somit deutlich höher als im Gesamtmarkt.
Marktführer Audi hat einen Anteil an den HEVs von 19,4 Prozent. Von den gut 7.000 Neuzulassungen waren 60 Prozent mit einem Dieselmotor ausgestattet. Auf Platz zwei liegt BMW mit fast 5.300 Neuzulassungen (77 Prozent davon mit Dieselmotorisierung) vor Toyota mit 4.100 Neuzulassungen und ausschließlicher Benzinmotorisierung. Auf den folgenden Plätzen liegen Ford (zwei Prozent Dieselanteil) und Mercedes mit 39 Prozent Dieselanteil.
Von den Top 15 HEV-Modellen gibt es acht Modelle sowohl mit Diesel- als auch mit Benzinantrieb, die übrigen sieben Modelle werden mit alleiniger Benzinmotorisierung angeboten.
An der Spitze der HEVs liegt der Toyota Yaris mit ausschließlicher Benzinmotorisierung. Dahinter folgen der Fiat 500 (nur Benzinmotorisierung), Audi A6 (65 Prozent Dieselanteil), Audi A4 (65 Prozent Dieselanteil) sowie der Audi Q5 (78 Prozent Dieselanteil). In Summe kamen die deutschen Marken auf 52 Prozent bei den HEV-Zulassungen.
Die Top 15 Modelle machten 55 Prozent aller HEVs aus, die Top fünf kamen auf 27 Prozent der HEV-Zulassungen. Insgesamt gab es im Oktober 115 Modelle mit dieser Antriebsart.
Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride (PHEV) erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 35 Prozent. Der Marktanteil erreichte den Rekordwert von 15,4 Prozent. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Antriebsart nach Auflaufen der Förderung zum Jahresende entwickeln wird.
Mercedes (Marktanteil: 17,1 Prozent) behauptete sich an die Spitze der PHEV-Marken vor BMW (11,3 Prozent). Auf Platz drei lag VW mit 9,9 Prozent Marktanteil, vor Seat (8,6 Prozent) und Audi mit 8,1 Prozent aller PHEV-Zulassungen. Mercedes ist die einzige Marke, die bei den PHEVs sowohl Benzin- als auch Dieselmotorisierungen im Angebot hat. Der Anteil der Selbstzünder bei den Mercedes-PHEVs liegt bei 25 Prozent. Der Dieselanteil bei den PHEVs insgesamt beträgt aktuell allerdings nur 4,3 Prozent.
Unter den Top 15 PHEV-Modellen sind zehn Modelle deutscher Marken. An der Spitze liegt der Ford Kuga vor dem Seat Formentor und dem Mitsubishi Eclipse Cross. Auf den Plätzen vier und fünf liegen der BMW Dreier vor der Mercedes A-Klasse. Der Anteil der deutschen Marken an den PHEVs beträgt 59 Prozent. Die Top 15 PHEV-Modelle machten im Oktober 54 Prozent der Zulassungen aus. Insgesamt verteilten sich die Neuzulassungen auf 88 Modelle.
Die reinen E-Mobile konnten im Oktober die Marktanteile von 19,7 Prozent aus dem Vormonat – als Tesla ein Rekordergebnis erzielte - nicht bestätigen. Sie kamen wie im Oktober vergangenen Jahres auf 17,1 Prozent beziehungsweise 35.781 Neuzulassungen. Damit büßten sie ihre Position aus dem September als zweitstärkste Antriebsart ein und lagen hinter den Benzinern, den Diesel-Pkw und den Hybriden ohne Stecker an vierter Stelle.
Nummer eins wurde VW mit einem Anteil von 15,1 Prozent, vor Tesla (8,9 Prozent) und Mercedes mit 7,3 Prozent. Auf den Plätzen vier und fünf folgten Renault und Fiat.
Das erfolgreichste E-Mobil im Oktober war die Elektroversion des Fiat 500 mit 2.263 Neuzulassungen. Diese Version machte 52 Prozent der Neuzulassungen des Modells aus. An zweiter Position lag der VW ID.3 mit 2.160 Neuzulassungen. An dritter Stelle taucht der VW ID.4, ID.5 mit 2.115 Neuzulassungen auf. Die Plätze vier und fünf gingen an die Tesla-Modelle Y und 3.
Die fünf erfolgreichsten E-Mobile kamen vergangenen Monat auf 27 Prozent aller Elektrozulassungen, die Top 15 auf 59 Prozent. Mit nur 69 Modellen in der Zulassungsstatistik ist das Angebot bei den Stromern weiterhin unter dem der anderen Antriebsarten. Allerdings sind in den vergangenen zwölf Monaten 19 neue Modelle auf den Markt gekommen. Das erfolgreichste Modell im Oktober war der Seat Born vor dem Renault Megane und dem MG Roewe 5. Die deutschen Marken sind aktuell mit 30 Modellen vertreten und machten vergangenen Monat 46 Prozent der E-Mobil Zulassungen aus.
Im Oktober gab es in der KBA-Statistik 93 Modelle die nur mit einem klassischen Verbrennungsmotor Neuzulassungen erzielten. 34 Modelle hatten ausschließlich Zulassungen bei den reinen E-Mobilen. Drei Modelle tauchten als Benziner, Diesel, HEV, PHEV und als BEV auf. Es sind die Mercedes-Modelle GLK/GLC, E-Klasse und S-Klasse.
Insgesamt wurden die deutschen Neuzulassungen zu 50 Prozent von den klassischen, reinen Verbrennern beherrscht. Dazu kommen noch einmal knapp 33 Prozent Hybride, die ja ebenfalls mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstet sind.
Von den Top 20 Marken im Gesamtmarkt weisen inzwischen 14 Marken einen Anteil an alternativen Antriebsarten von über 50 Prozent auf. Darunter befinden sich mit Mercedes, Audi, BMW und Ford vier deutsche Hersteller.
Aus dem Datencenter:
Verteilung nach Antriebsarten der Top 20 Marken im Oktober 2022 in Deutschland
Monatliche Marktanteile nach alternativen Antriebsarten in Deutschland Januar 2019 bis Oktober 2022
Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland Januar 2020 bis Oktober 2022
Entwicklung der reinen Diesel-Pkw in Deutschland Januar 2020 bis Oktober 2022
Entwicklung der reinen Benziner bis Oktober 2022
Entwicklung der Plug-in-Hybride in Deutschland Januar 2020 bis Oktober 2022
Entwicklung der normalen Hybride in Deutschland Januar 2020 bis Oktober 2022