Reine Stromer wieder auf Wachstumskurs

Der Mai 2023 brachte für den deutschen Gesamtmarkt ein Plus von 19,2 Prozent oder 39.767 Pkw mehr als im Vorjahresmonat. Die reinen Verbrenner legten in Summe um 14.632 Pkw zu. Die Neuzulassungen der Benziner stiegen um 13.127 Pkw, die der Selbstzünder um 1.505 Pkw. Die alternativen Antriebe entwickelten sich wieder uneinheitlich. Die Hybride ohne Stecker konnten um 20.392 Neuzulassungen zulegen, Hybride mit Stecker gingen um 9.406 Neuzulassungen zurück. Die Stromer lagen 13.598 Neuzulassungen über dem Vorjahr.

Nach den hohen vorgezogenen Neuzulassungen von Plug-in-Hybriden und reinen E-Mobilen im Zuge der Änderungen beim Umweltbonus konnten beide Antriebsarten in den ersten vier Monaten nicht an frühere Volumen oder Marktanteile anknüpfen. Während die Stromer sich aber im Mai erholt zeigten, sieht es für die Plug-in-Hybride schlecht aus. Nach dem kompletten Wegfall des Umweltbonus lagen sie sowohl bei den Neuzulassungen als auch bei den Marktanteilen auch im abgelaufenen Monat unter den Werten der vergangenen beiden Jahre.

Die Neuzulassungen von Pkw mit ausschließlichem Benzinantrieb stiegen im Mai gegenüber dem Vorjahresmonat um 18 Prozent an und der Marktanteil verringerte sich nach 36,0 Prozent im Vorjahr geringfügig auf 35,5 Prozent. Hinter Marktführer VW (23,6 Prozent Marktanteil) lag BMW (8,9 Prozent) vor Seat (8,8 Prozent) und Opel (8,3 Prozent) auf dem zweiten Platz. Audi komplettierte mit 7,0 Prozent an allen Benzinern die Top Fünf. Diese fünf Marken teilen sich 57 Prozent des Marktes für reine Benziner.

Von den Top 15 Benziner-Marken hat Dacia mit 88 Prozent den höchsten markeninternen Benzinanteil, gefolgt von Porsche (76 Prozent), Opel (71 Prozent) und Seat mit 68 Prozent. Marktführer VW kommt auf 48 Prozent. Die deutschen Hersteller machten in Summe 59 Prozent der Benziner-Zulassungen aus.

Allerdings ist eine ganze Reihe von Hybridantrieben ebenfalls mit einem Benzinmotor ausgestattet. Im Mai waren dies 36.746 Pkw bei den normalen Hybriden und 13.198 bei den Plug-in-Hybriden. Insgesamt hatten somit 56 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Benzinmotor.

Das erfolgreichste Modell mit ausschließlichem Benzinmotor war im Mai der VW T-Roc mit 5.209 Neuzulassungen. Dahinter lag die Nummer eins des Vormonats, der Opel Corsa (3.521 Neuzulassungen) vor dem VW Tiguan mit 2.863 Neuzulassungen. Platz vier und fünf belegten die VW-Modelle Golf und T-Cross. Von den 311 Modellen im Gesamtmarkt waren im Mai 210 Modelle mit einer reinen Benzinmotorisierung in der Zulassungsstatistik.

Die reinen Diesel-Pkw kamen auf 43.505 Neuzulassungen und legten gegenüber dem Vorjahresmonat 18 Prozent zu. Der Marktanteil betrug 17,6 Prozent; im Vorjahr lag er 2,7 Prozentpunkte höher. Ebenso wie bei den Benzinern sind auch einige Hybride mit einem Dieselmotor ausgestattet. Vergangenen Monat waren es bei den normalen Hybriden 21.096 Neuzulassungen und bei den Plug-in-Hybriden 604 Neuzulassungen. Insgesamt haben somit 26 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Dieselmotor.

VW dominiert den reinen Dieselmarkt mit einem Anteil von 33,4 Prozent noch stärker als den Markt der Benziner. Den zweiten Platz belegt Mercedes (Anteil: 16,6 Prozent) vor Skoda (12,2 Prozent). Dahinter, auf Platz vier und fünf, liegen Ford (8,4 Prozent) und Fiat mit einem Anteil von 5,8 Prozent. Von den insgesamt 57 Marken bieten aktuell nur noch 30 Marken Pkw mit reinem Dieselantrieb an. Zum Vergleich: Bei den Benzinern sind es 44 Marken.

Im Mai konnte sich der VW Passat an der Spitze der Dieselmodelle behaupten. Dahinter folgte der VW Tiguan vor dem Fiat Ducato, dem Skoda Octavia sowie dem VW Transporter. Insgesamt stammten fünf der Top 15 Diesel-Modelle von der Marke VW, weitere vier Modelle kamen aus den anderen Konzernmarken. Diese Top 15 Modelle machten bereits 61 Prozent aller Dieselzulassungen aus. Zum Vergleich: Die 15 erfolgreichsten Modelle bei den Benzinern kamen auf einen Anteil von 41 Prozent. Die deutschen Hersteller dominieren den Dieselmarkt mit einem Anteil von 69 Prozent. Insgesamt wurden im Mai 102 Modelle mit Neuzulassungen als reine Selbstzünder ausgewiesen.

Die normalen Hybride (HEV) legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 54 Prozent zu. 57.842 Neuzulassungen bedeuteten einen Marktanteil von 23 Prozent, nach 18 Prozent im Vorjahresmonat  Der Anteil der HEVs mit einem Dieselmotor beträgt 36 Prozent und ist somit deutlich höher als im Gesamtmarkt.

BMW hat vergangenen Monat Audi als Marktführer abgelöst und kam auf einen Anteil an den HEVs von 21,5 Prozent. Von den gut 12.400 Neuzulassungen waren 73 Prozent mit einem Dieselmotor ausgestattet. Auf Platz zwei liegt nun Audi mit 10.000 Neuzulassungen (54 Prozent davon mit Dieselmotorisierung) vor Mercedes mit ähnlichen Neuzulassungen und 41 Prozent Dieselanteil. Auf den folgenden Plätzen befinden sich mit großem Abstand Ford und Toyota.

Von den Top 15 HEV-Modellen gibt es zwölf Modelle sowohl mit Diesel- als auch mit Benzinantrieb, die übrigen drei Modelle werden mit alleiniger Benzinmotorisierung angeboten. An der Spitze der HEVs liegt weiterhin die Mercedes C-Klasse (57 Prozent Dieselanteil) vor dem Audi A6 mit 55 Prozent Dieselanteil. Dahinter folgen der Audi A4 (61 Prozent Dieselanteil) und der BMW 3er mit 93 Prozent Dieselanteil. Platz fünf belegt der BMW X3 mit einem Dieselanteil von 76 Prozent.

Die Top 15 Modelle machten 52 Prozent aller HEVs aus, die Top fünf kamen auf 24 Prozent der HEV-Zulassungen. Insgesamt gab es im Mai 121 Modelle mit dieser Antriebsart. Die deutschen Hersteller hatten einen Anteil von 65 Prozent an den HEV-Zulassungen.

Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride (PHEV) leiden weiter unter den vorgezogenen Neuzulassungen im Dezember und insbesondere dem vollständigen Wegfall des Umweltbonus. Sie brachen gegenüber dem Vorjahresmonat um 41 Prozent ein. Der Marktanteil lag bei unter sechs Prozent, nach gut 22 Prozent im Dezember. Es ist zu erwarten, dass sich diese Antriebsart nach Auslaufen der Förderung in Zukunft deutlich schwächer entwickeln wird als in der Vergangenheit.

Mercedes (Marktanteil: 26,9 Prozent) behauptete sich an der Spitze der PHEV-Marken vor BMW (14,2 Prozent). Auf Platz drei lag Audi mit 9,8 Prozent Marktanteil, vor Ford (6,2 Prozent) und Kia mit 5,4 Prozent aller PHEV-Zulassungen. Mercedes ist die einzige Marke, die bei den PHEVs sowohl Benzin- als auch Dieselmotorisierungen im Angebot hat. Der Anteil der Selbstzünder bei den Mercedes-PHEVs liegt aktuell bei 16 Prozent. Der Dieselanteil bei den PHEVs insgesamt beträgt allerdings nur 4,4 Prozent.

Unter den Top 15 PHEV-Modellen sind elf Modelle deutscher Marken. An der Spitze liegt der Mercedes GLK, GLC vor der Mercedes C-Klasse. Danach folgt der Ford Kuga auf Platz drei. Die Top 15 PHEV-Modelle machten im Mai 61 Prozent der Zulassungen aus. Insgesamt verteilten sich die Neuzulassungen auf 88 Modelle.

Nach der schwachen Entwicklung in den ersten Monaten aufgrund der vorgezogenen Neuzulassungen im Dezember, lagen die BEVs im Mai wieder deutlich über Vorjahr. Die 42.780 Neuzulassungen bedeuteten einen Marktanteil von 17,3 Prozent. Hier wird auch für die kommenden Monate mit einer weiteren positiven Entwicklung gerechnet. Im Gegensatz zu den PHEVs läuft die Förderung – wenn auch reduziert – weiter.

Eine nächste Änderung beim Umweltbonus gibt es zum 1. September, wenn nur noch Privatpersonen antragsberechtigt sind. Ihr Anteil an den Anträgen für reine E-Mobile betrug in den ersten fünf Monaten zirka 50 Prozent. Zum 1. Januar 2024 wird dann auch für diesen Personenkreis die Förderung nochmals deutlich reduziert. Zu beiden Terminen sind ähnliche Effekte wie zum Jahreswechsel 2022/2023 zu erwarten. Allerdings werden sie deutlich schwächer ausfallen.

Mittel- und langfristig werden sich die BEVs auch aufgrund vieler neuer Modelle weiter positiv entwickeln. Nummer eins im Mai war VW mit einem Anteil von 15,8 Prozent, vor Tesla (12,3 Prozent) und BMW mit 8,9 Prozent. Auf den Plätzen vier und fünf folgten Mercedes und Audi.

Das erfolgreichste E-Mobil im Mai war diesmal wieder das Model Y von Tesla, vor den VW-Modellen ID.4, ID.5 und ID.3. Dahinter folgten der Skoda Enyaq vor dem Audi Q4. Alle Top 5 Modelle sind ausschließlich als E-Mobile in der Neuzulassungsstatistik vertreten.

Diese fünf erfolgreichsten E-Mobile kamen vergangenen Monat auf 32 Prozent aller Elektrozulassungen, die Top 15 auf 59 Prozent. Mit 84 Modellen in der Zulassungsstatistik ist das Angebot bei den Stromern zwar gestiegen, liegt aber weiterhin unter dem der anderen Antriebsarten. In den vergangenen zwölf Monaten sind 23 neue Modelle auf den Markt gekommen. Das erfolgreichste Modell im Mai war der BMW X1 vor dem MG Roewe 4 und dem Audi Q8. Die deutschen Marken sind aktuell mit 31 Modellen vertreten und machten vergangenen Monat 51 Prozent der E-Mobil Zulassungen aus.

Im Mai gab es in der KBA-Statistik 88 Modelle, die nur mit einem klassischen Verbrennungsmotor Neuzulassungen erzielten. 43 Modelle hatten ausschließlich Zulassungen bei den reinen E-Mobilen. Vier Modelle tauchten als Benziner, Diesel, HEV, PHEV und als BEV auf. Es sind die Mercedes-Modelle GLK/GLC, E-Klasse, S-Klasse und der BMW X1.

Insgesamt wurden die deutschen Neuzulassungen im Mai zu 54 Prozent von den klassischen reinen Verbrennern beherrscht. Dazu kommen noch einmal 29 Prozent Hybride, die ja ebenfalls mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstet sind.

Von den Top 20 Marken im Gesamtmarkt weisen elf Marken einen Anteil an alternativen Antriebsarten von über 50 Prozent auf. Darunter befinden sich mit Mercedes, BMW und Audi drei deutsche Hersteller.

Aus dem Datencenter:

Marktanteile nach Antriebsarten in Deutschland Januar 2020 bis Mai 2023

Verteilung nach Antriebsarten der Top 20 Marken im Mai 2023 in Deutschland

Entwicklung der reinen Benziner bis Mai 2023

Entwicklung der reinen Diesel-Pkw in Deutschland bis Mai 2023

Entwicklung der normalen Hybride in Deutschland bis Mai 2023

Entwicklung der Plug-in-Hybride in Deutschland bis Mai 2023

Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland bis Mai 2023