Anträge auf Umweltbonus stagnieren

Christof Rührmair

Nach einem Schub zum Frühlingsbeginn stagnieren die Anträge auf den Umweltbonus. Es gibt aber Anzeichen, die auf eine Verbesserung hindeuten.

Freitag, 2. Juni 2017, 13.13 Uhr

Die Elektromobilität hat es weiterhin schwer in Deutschland. Im Mai wurden 2.690 Anträge auf die staatliche Umweltprämie gestellt. Das entspricht in etwa den Werten aus März und April. 1.587 Anträge bezogen sich auf reine Stromer, 1.103 auf Plug-in-Hybride. Damit lag der Anteil der reinen E-Autos mit 59 Prozent etwas höher als bisher. Über die gesamte Laufzeit der Umweltprämie beträgt er bisher 56,5 Prozent.

Insgesamt wurden seit Start der Förderung 20.627 Anträge gestellt: 11.652 für reine Stromer, 8.972 für Plug-in-Hybride und drei für Brennstoffzellenfahrzeuge. Sollten alle Anträge positiv beschieden werden, entspräche das einer Fördersumme von 36,77 Millionen Euro von Seiten des Staates. Der staatliche Topf von insgesamt 600 Millionen Euro wäre damit zu 6,1 Prozent ausgeschöpft. Der Staat fördert E-Autos und Brennstoffzellenfahrzeuge mit 2000 Euro, Plug-in-Hybride mit 1500 Euro. Die Hersteller müssen zudem Rabatte in mindestens der selben Höhe geben.

9.158 Anträge kamen seit Beginn der Förderung von Privatpersonen, 11.070 von Unternehmen, der Rest von anderen Organisationen wie Stiftungen, Vereinen oder kommunalen Betrieben. Im Ranking der Hersteller liegt BMW mit 5.457 vor Renault mit 3.331 und Audi mit 2.743.

Die meisten Anträge kommen mit 4.627 aus Bayern vor Baden-Württemberg mit 4.095 und NRW mit 3.856. Betrachtet man die Anträge pro 100.000 Einwohner ergibt sich ein deutliches Gefälle von Süden nach Norden und von Westen nach Osten (siehe Karte).

Hinweise auf ein Anziehen

Auch wenn die Anträge derzeit stagnieren, gibt es Hinweise auf ein Anziehen des Interesses an Stromern. Die Neuwagen-Vermittlungsplattform Meinauto.de meldete bei der Nachfrage nach E-Autos und Hybriden im Mai erstmals einen Anteil von mehr als fünf Prozent an der Gesamtnachfrage. "Offenbar setzt bei Autokäufern langsam ein Umdenken über die Antriebsart ein. Der Dieselskandal und auch die staatliche Förderung von Elektroautos werden ihren Anteil daran haben", sagte Geschäftsführer Alexander Bugge. Im ersten Halbjahr 2015 hatte die Nachfrage noch deutlich unter einem Prozent gelegen, jetzt beträgt der Anteil 5,14 Prozent. Dabei sei die Auswahl bei Stromern und Hybriden noch immer überschaubar, wie Bugge betont. "Der starke Anstieg der Nachfrage ist unter den derzeitigen Voraussetzungen bemerkenswert."

Die Mai-Nachfragequote bei Mobile.de liegt auch deutlich über dem Zulassungsschnitt der ersten vier Monate. Hier machten Stromer und Hybride 2,65 Prozent aus.