Angst vor Falschangaben und Tachomanipulation

Gebrauchtwagen sind gefragt, doch viele fürchten unsaubere Geschäfte. Zwei Drittel der Verbraucher sieht Tachomanipulation als ein Problem. Das ergab eine von Carcert in Auftrag gegebene Umfrage, bei der im Herbst 2021 mehr als 1000 Verbraucher befragt wurden.

"Die Einschätzung der Verbraucher zum Gebrauchtwagenkauf hat sich in den vergangenen Jahren kaum verändert. Nach wie vor herrscht eine große Unsicherheit", sagt Carcert-Geschäftsführer Patrick Scharwenka gegenüber der Automobilwoche. Markenhändlern würden sie dabei mehr vertrauen als freien Händlern.

Skeptisch sind die Verbraucher vor allem beim Kilometerstand (68 Prozent), sowie gegenüber den Angaben zur Mängelfreiheit (64 Prozent) und zum Unfallgeschehen (55 Prozent). Selbst aufgeführten Reparaturen (46 Prozent) und Inspektionen (34 Prozent) glauben viele nicht.

"Nach einer ersten Einschätzung können wir davon ausgehen, dass etwa 10 bis 15 Prozent der Tachos manipuliert sind", sagt Scharwenka. Allerdings hat Carcert, die seit Ende vergangenen Jahres Lebenslauf-Zertifikate fürs Auto anbieten, noch keine Datenanalyse durchgeführt. Für Scharwenka ist aber klar: "Die Schätzung der Polizei mit etwa 30 Prozent ist eher am oberen Ende unserer Erfahrungen der ersten Wochen."

Mit seinem Angebot will Carcert entsprechenden Manipulationen entgegenwirken. Scharwenka verweist auf die Entwicklung im Nachbarland Belgien, wo ein ähnliches Angebot bereits am Markt ist: "Dort ging der Anteil der Manipulationen von zwölf auf ein Prozent zurück."

Scharwenka erhofft sich einen ähnlichen Erfolg in Deutschland. Hier will das Unternehmen in den kommenden Monaten verstärkt auf Autohausgruppen zugehen. Der erste Händler sei bereits dabei. "In den nächsten drei bis sechs Monaten wollen wir die Zusammenarbeit mit Händlern testen und vor allem lernen", so Scharwenka. "So dass wir in der zweiten Jahreshälfte mit einem gezielten Angebot starten können."

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