Der Oktober 2023 brachte für den deutschen Gesamtmarkt ein Plus von 4,9 Prozent oder 10.317 Pkw mehr als im Vorjahresmonat. Die reinen Verbrenner legten in Summe um 3.297 Pkw zu. Die Neuzulassungen der Benziner stiegen um 4.970 Pkw, die der Selbstzünder gingen um 1.673 Pkw zurück. Die alternativen Antriebe entwickelten sich wieder uneinheitlich. Die Hybride ohne Stecker konnten um 21.106 Neuzulassungen zulegen, Hybride mit Stecker gingen um 15.703 Neuzulassungen zurück. Die Stromer lagen 1.553 Neuzulassungen über dem Vorjahr.
VW dominiert den Dieselmarkt
Die Hybride ohne Stecker erreichen einen neuen Rekordmarktanteil und die Plug-in-Hybride fristen ohne Umweltbonus weiter ein Nischendasein. Reine E-Mobile zeigen sich wieder leicht erholt.
Nach den hohen vorgezogenen Neuzulassungen für reine E-Mobile im August aufgrund der Änderungen beim Umweltbonus, gab es nach September auch noch im Oktober negative Effekte. Dadurch wird die tatsächliche Marktentwicklung des Gesamtmarkts und der E-Mobile nicht genau widergespiegelt. Vergleicht man die Summe der Monate August bis Oktober 2023 mit der des Vorjahreszeitraums, ergibt sich ein realistischeres Bild: Der Gesamtmarkt legt dabei um 13 Prozent zu und die reinen E-Mobile steigern sich um 39 Prozent.
Die Neuzulassungen von Pkw mit ausschließlichem Benzinantrieb stiegen im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat um sieben Prozent und der Marktanteil erhöhte sich nach 32,0 Prozent im Vorjahr auf 32,7 Prozent. Dabei ist allerdings zu beachten, dass der Gesamtmarkt aufgrund fehlender Neuzulassungen von E-Mobilen etwas zu niedrig war. Dadurch sind die Marktanteile von Benzinern, Diesel-Pkw und Hybriden leicht überhöht.
Hinter Marktführer VW (24,0 Prozent Marktanteil) lag Opel (9,0 Prozent) vor Škoda (7,7 Prozent) und Audi (7,1 Prozent) auf dem zweiten Platz. Seat komplettierte mit 6,9 Prozent an allen Benzinern die Top Fünf. Diese fünf Marken teilen sich fast 55 Prozent des Marktes für reine Benziner.
Von den Top 15 Benziner-Marken haben Dacia und Citroen mit 69 Prozent den höchsten markeninternem Benzinanteil, gefolgt von Mini (65 Prozent) und Peugeot mit 64 Prozent. Marktführer VW kommt auf 50 Prozent. Die deutschen Hersteller machten in Summe 55 Prozent der Benziner-Zulassungen aus.
Allerdings ist eine ganze Reihe von Hybridantrieben ebenfalls mit einem Benzinmotor ausgestattet. Im Oktober waren dies 41.279 Pkw bei den normalen Hybriden und 15.241 bei den Plug-in-Hybriden. Insgesamt hatten somit 55 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Benzinmotor.
Das erfolgreichste Modell mit ausschließlicher Benzinmotorisierung war im Oktober, wie auch schon in den Vormonaten, der VW T-Roc mit 3.807 Neuzulassungen. Dahinter lag der VW Polo (3.416 Neuzulassungen) vor dem Opel Corsa mit 2.773 Neuzulassungen. Platz vier und fünf belegten Dacia Sondero und VW T-Cross.
Von den 329 Modellen im Gesamtmarkt waren im Oktober 201 Modelle mit einer reinen Benzinmotorisierung in der Zulassungsstatistik.
Die reinen Diesel-Pkw kamen auf 34.881 Neuzulassungen und büßten gegenüber dem Vorjahresmonat fünf Prozent ein. Der Marktanteil betrug 15,9 Prozent; im Vorjahr lag er 1,6 Prozentpunkte höher. Ebenso wie bei den Benzinern sind auch einige Hybride mit einem Dieselmotor ausgestattet. Vergangenen Monat waren es bei den normalen Hybriden 16.296 Neuzulassungen und bei den Plug-in-Hybriden 1.120 Neuzulassungen. Insgesamt haben somit 24 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Dieselmotor.
VW dominiert den reinen Dieselmarkt mit einem Anteil von 35,4 Prozent noch stärker als den Markt der Benziner. Den zweiten Platz belegt Mercedes (Anteil: 13,7 Prozent) vor Škoda (12,4 Prozent). Abgeschlagen auf Platz vier und fünf, liegen Ford (6,3 Prozent) und Audi mit einem Anteil von 5,4 Prozent. Die Top-fünf Marken kommen auf einen Anteil von 73 Prozent an den Dieselzulassungen. Von den insgesamt 58 Marken bieten aktuell nur noch 29 Marken Pkw mit reinem Dieselantrieb an. Zum Vergleich: Bei den Benzinern sind es 45 Marken.
Im Oktober konnte sich der VW Passat an die Spitze der Dieselmodelle behaupten. Dahinter folgte der VW Tiguan vor dem Škoda Octavia, dem VW Golf sowie dem VW Transporter. Insgesamt stammten sechs der Top 15 Diesel-Modelle von der Marke VW, weitere fünf Modelle kamen aus anderen Konzernmarken. Diese Top 15 Modelle machten bereits 59 Prozent aller Dieselzulassungen aus. Zum Vergleich: Die 15 erfolgreichsten Modelle bei den Benzinern kamen auf einen Anteil von 42 Prozent. Die deutschen Hersteller dominieren den Dieselmarkt mit einem Anteil von 67 Prozent.
Insgesamt wurden im Oktober 103 Modelle mit Neuzulassungen als reine Selbstzünder ausgewiesen.
Die normalen Hybride (HEV) legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 58 Prozent zu. 57.575 Neuzulassungen bedeuteten einen Marktanteil von 26,3 Prozent, nach 17,5 Prozent im Vorjahresmonat. Dies ist der höchste jemal beobachtete Marktanteil für diese Antriebsart. Nach einer etwas verhaltenen Entwicklung in den ersten acht Monaten, zeigt sich aktuell wieder eine erhöhte Dynamik. Der Anteil der HEVs mit einem Dieselmotor beträgt 28 Prozent und ist somit deutlich höher als im Gesamtmarkt.
Mercedes konnte seine Marktführerschaft knapp vor Audi behaupten und kam auf einen Anteil an den HEVs von 16,3 Prozent. Von den 9.360 Neuzulassungen waren 36 Prozent mit einem Dieselmotor ausgestattet. Auf Platz zwei liegt Audi mit 9.070 Neuzulassungen (52 Prozent davon mit Dieselmotorisierung) vor BMW mit 7.390 Neuzulassungen und 68 Prozent Dieselanteil. Auf den folgenden Plätzen befinden sich Toyota und Fiat.
Von den Top 15 HEV-Modellen gibt es neun Modelle sowohl mit Diesel- als auch mit Benzinantrieb, die übrigen sechs Modelle werden mit alleiniger Benzinmotorisierung angeboten.
An der Spitze der HEVs liegt weiterhin der Fiat 500 mit ausschließlicher Benzinmotorisierung. Das Modell war im Oktober nicht nur bei den HEVs die Nummer eins, sondern auch das erfolgreichste Modell im Gesamtmarkt, vor dem VW Golf. Auf Platz zwei der HEVs liegt der Audi A4 mit 51 Prozent Dieselanteil vor dem Mercedes GLK, GLC mit 59 Prozent Dieselanteil. Dahinter folgen der Audi A6 mit einem Dieselanteil von 66 Prozent und die Mercedes C-Klasse mit 55 Prozent Dieselanteil.
Die Top 15 Modelle machten 47 Prozent aller HEVs aus, die Top fünf kamen auf 22 Prozent der HEV-Zulassungen. Insgesamt gab es im September 127 Modelle mit dieser Antriebsart. Die deutschen Hersteller hatten einen Anteil von 53 Prozent an den HEV-Zulassungen.
Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride (PHEV) leiden weiter unter dem vollständigen Wegfall des Umweltbonus. Sie brachen gegenüber dem Vorjahresmonat um fast die Hälfte ein. Der Marktanteil lag bei 7,5 Prozent, nach 15,4 Prozent im Vorjahr. Im Dezember, dem letzten Monat der BAFA-Förderung, lag er bei über 22 Prozent.
Mercedes (Marktanteil: 23,6 Prozent) behauptete sich an die Spitze der PHEV-Marken vor BMW (11,5 Prozent). Auf Platz drei lag Audi mit 9,6 Prozent Marktanteil, vor Ford (8,0 Prozent) und Seat mit 7,7 Prozent aller PHEV-Zulassungen. Mercedes ist die einzige Marke, die bei den PHEVs sowohl Benzin- als auch Dieselmotorisierungen im Angebot hat. Der Anteil der Selbstzünder bei den Mercedes-PHEVs liegt aktuell bei 29 Prozent. Der Dieselanteil bei den PHEVs insgesamt beträgt allerdings nur sieben Prozent.
Unter den Top 15 PHEV-Modellen sind zehn Modelle deutscher Marken. An der Spitze liegt nun der M8ercedes GLK, GLC, der den Ford Kuga ganz knapp (mit zwei Neuzulassungen) auf den zweiten Platz verwies. Danach folgt der Škoda Octavia auf Platz drei, vor der Mercedes C-Klasse und dem Seat Leon. Die Top 15 PHEV-Modelle machten im Oktober 58 Prozent der Zulassungen aus. Insgesamt verteilten sich die Neuzulassungen auf 95 Modelle. Die deutschen Marken machen 64 Prozent der PHEV-Neuzulassungen aus.
Im August konnten Unternehmen letztmalig vom Umweltbonus profitieren. Dies führte zu einem starken Anstieg der BEVs auf 86.649 Neuzulassungen und einem Marktanteil von 31,7 Prozent. Nach dem vorhersehbaren Absturz im September auf 14,1 Prozent zeigten sich die BEV-Zulassungen nun wieder leicht erholt. Dennoch litten sie immer noch unter den hohen Augustwerten. Die 37.334 Neuzulassungen im Oktober (plus 4,3 Prozent oder 1.553 mehr Zulassungen als im Vorjahr) bedeuteten einen Marktanteil von 17,1 Prozent. Zum 1. Januar 2024 wird dann für Privatpersonen die Förderung nochmals deutlich reduziert. Es sind ähnliche Effekte wie zum Jahreswechsel 2022/2023 oder in den vergangenen beiden Monaten zu erwarten. Allerdings werden sie deutlich schwächer ausfallen. Mittel- und langfristig werden sich die BEVs auch aufgrund vieler neuer Modelle weiter positiv entwickeln.
Nummer eins der BEV-Marken im Oktober waren weder Tesla noch VW, sondern BMW. Die Münchner hatten einen Anteil von 10,6 Prozent an allen BEV-Zulassungen. Inzwischen können die Käufer unter sechs BEV-Modellen wählen. Bei Tesla auf Platz zwei (9,0 Prozent) sind es aktuell vier Modelle und bei VW auf Platz drei (8,3 Prozent) sind es fünf Modelle. Auf den Plätzen vier und fünf folgten Audi und Mercedes.
Das erfolgreichste E-Mobil im September war der Škoda Enyaq vor dem Audi Q4 und der Elektroversion des Fiat 500. Das Škoda- und das Audi-Modell sind ausschließlich rein elektrische Modelle, beim Fiat 500 macht die Elektroversion ein Drittel der gesamten Neuzulassungen aus. Dahinter folgen das rein elektrischen Modell MG Roewe 4 und das Model Y von Tesla.
Diese fünf erfolgreichsten E-Mobile kamen vergangenen Monat auf 26 Prozent aller Elektrozulassungen, die Top 15 auf 59 Prozent. Mit 97 Modellen in der Zulassungsstatistik liegt das Angebot bei den Stromern weiterhin unter dem der traditionellen Antriebsarten. Nur bei den PHEVs ist das Modellangebot etwas geringer. In den vergangenen zwölf Monaten sind 30 neue Modelle auf den Markt gekommen. Das erfolgreichste Modell im Oktober war der BMW X1 vor dem Audi Q8 und dem GWM Funky Cat. Die deutschen Marken sind aktuell mit 32 Modellen vertreten und machten vergangenen Monat 48 Prozent der E-Mobil Zulassungen aus.
Im Oktober gab es in der KBA-Statistik 92 Modelle, die nur mit einem klassischen Verbrennungsmotor Neuzulassungen erzielten. 54 Modelle hatten ausschließlich Zulassungen bei den reinen E-Mobilen, 43 Modelle bei den BEV-Zulassungen waren auch mit anderen Antriebsarten verfügbar. Fünf Modelle tauchten als Benziner, Diesel, HEV, PHEV und als BEV auf. Es sind die Mercedes-Modelle GLK/GLC, GLA, E-Klasse, S-Klasse und der BMW X1.
Insgesamt wurden die deutschen Neuzulassungen im Oktober zu gut 49 Prozent von den klassischen reinen Verbrennern beherrscht. Dazu kommen noch einmal knapp 34 Prozent Hybride, die ja ebenfalls mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstet sind.
Von den Top 20 Marken im Gesamtmarkt weisen elf Marken einen Anteil an alternativen Antriebsarten von über 50 Prozent auf. Darunter befinden sich mit Mercedes, Audi, BMW und Ford vier deutsche Hersteller.
Aus dem Datencenter:
Marktanteile nach Antriebsarten in Deutschland Januar 2020 bis Oktober 2023
Verteilung nach Antriebsarten der Top 20 Marken im Oktober 2023 in Deutschland
Entwicklung der reinen Benziner in Deutschland bis Oktober 2023
Entwicklung der reinen Diesel-Pkw in Deutschland bis Oktober 2023
Entwicklung der normalen Hybride in Deutschland bis Oktober 2023
Entwicklung der Plug-in-Hybride in Deutschland bis Oktober 2023
Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland bis Oktober 2023