Der November 2022 brachte für den deutschen Gesamtmarkt ein Plus von 31,4 Prozent oder gut 62.200 Pkw mehr als im Vorjahresmonat. Die reinen Verbrenner legten in Summe um 15.500 Pkw zu. Die Neuzulassungen der Benziner (inklusive Gasfahrzeuge) erhöhten sich um 6.900 Pkw, die der Selbstzünder um 8,600 Pkw. Die alternativen Antriebe lagen allesamt sehr deutlich im Plus. Die Hybride ohne Stecker konnten um 12.300 Neuzulassungen zulegen, Hybride mit Stecker steigerten sich um 16.700 Neuzulassungen. Die Stromer lagen 17.700 Neuzulassungen über dem Vorjahr.
Rekorde für Plug-in-Hybride und reine E-Mobile
Im November setzten Plug-in-Hybride und reine E-Mobile zur Jahresendrallye an und erzielten neue Rekordwerte. Es bleibt abzuwarten, welche Auswirkungen das Ende beziehungsweise die Reduzierung des Umweltbonus zum Jahresende für diese Antriebsarten haben werden.
Die Neuzulassungen von Pkw mit ausschließlichem Benzinantrieb stiegen im November gegenüber dem Vorjahresmonat zwar um zehn Prozent an, der Marktanteil fiel aber nach 33,3 Prozent im Vorjahr auf 27,9 Prozent. Es ist der niedrigste jemals beobachtete Marktanteil für diese Antriebsart. Hinter Marktführer VW (25,7 Prozent Marktanteil) lag Opel (8,0 Prozent) vor Mercedes (7,7 Prozent) und Skoda (6,7 Prozent) auf dem zweiten Platz. Audi komplettierte mit 6,6 Prozent an allen Benzinern die Top Fünf. Diese fünf Marken teilen sich fast 55 Prozent des Marktes für reine Benziner.
Von den Top 15 Benziner-Marken hat Dacia mit 68 Prozent den höchsten markeninternem Benzinanteil, gefolgt von Mini (60 Prozent) sowie Porsche (53 Prozent) und Opel mit 46 Prozent. Marktführer VW kommt auf 41 Prozent. Die deutschen Hersteller machten in Summe 62 Prozent der Benziner-Zulassungen aus. Allerdings ist eine ganze Reihe von Hybridantrieben ebenfalls mit einem Benzinmotor ausgestattet. Im November waren dies 29.852 Pkw bei den normalen Hybriden und 43.157 bei den Plug-in-Hybriden. Insgesamt hatten somit 57 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Benzinmotor.
Das mit Abstand erfolgreichste Modell mit ausschließlichem Benzinmotor war im November der VW T-Roc mit 4.290 Neuzulassungen. Dahinter lagen der VW T-Cross (2.741 Neuzulassungen) und der Opel Corsa mit 2.697 Neuzulassungen. Platz vier und fünf belegten der VW Golf und der Dacia Sondero.
Von den 303 Modellen im Gesamtmarkt waren im November 201 Modelle mit einer reinen Benzinmotorisierung in der Zulassungsstatistik.
Die reinen Diesel-Pkw kamen auf 39.881 Neuzulassungen und verbesserten sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 28 Prozent. Der Marktanteil betrug 15,3 Prozent; im Vorjahr lag er bei 15,8 Prozent. Es ist der niedrigste Dieselanteil in einem November seit 1996. Ebenso wie bei den Benzinern sind auch einige Hybride mit einem Dieselmotor ausgestattet. Vergangenen Monat waren es bei den normalen Hybriden 13.845 Neuzulassungen und bei den Plug-in-Hybriden 1.424 Neuzulassungen. Insgesamt haben somit 21 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Dieselmotor.
VW dominiert den reinen Dieselmarkt mit einem Anteil von 36,6 Prozent noch stärker als den Markt der Benziner. Den zweiten Platz belegt Mercedes (Anteil: 17,8 Prozent) vor Skoda (9,6 Prozent) und Ford (7,3 Prozent). Auf diese vier Marken entfallen fast 72 Prozent aller Dieselzulassungen. Dahinter, auf Platz fünf, liegt Opel mit einem Anteil von 5,1 Prozent. Von den insgesamt 50 Marken bieten aktuell nur noch 28 Marken Pkw mit reinem Dieselantrieb an. Zum Vergleich: Bei den Benzinern sind es 43 Marken.
Im November konnte der VW Golf seine Spitzenposition bei den Dieselmodellen zurückerobern. Dahinter folgten der VW Tiguan vor dem VW Passat, der Mercedes V-Klasse sowie dem VW Transporter. Insgesamt stammen sieben der Top 15 Diesel-Modelle von der Marke VW, weitere vier Modelle kommen aus den anderen Konzernmarken. Diese Top 15 Modelle machten bereits 56 Prozent aller Dieselzulassungen aus. Zum Vergleich: Die erfolgreichsten 15 Modelle bei den Benzinern kamen auf einen Anteil von 43 Prozent. Die deutschen Hersteller dominieren mit einem Anteil von 75 Prozent den Dieselmarkt.
Insgesamt wurden im November 112 Modelle mit Neuzulassungen als reine Selbstzünder ausgewiesen.
Die normalen Hybride (HEV) legten gegenüber dem Vorjahresmonat 39 Prozent zu. 43.697 Neuzulassungen bedeuteten einen Marktanteil von 17 Prozent. Damit wurden die alten Rekordwerte bei den Neuzulassungen und den Marktanteilen verfehlt und lagen etwas über dem Niveau der Diesel-Pkw. Der Anteil der HEVs mit einem Dieselmotor beträgt 32 Prozent und ist somit deutlich höher als im Gesamtmarkt.
Marktführer Audi hat einen Anteil an den HEVs von 19,2 Prozent. Von den knapp 8.400 Neuzulassungen waren 61 Prozent mit einem Dieselmotor ausgestattet. Auf Platz zwei liegt BMW mit fast 7.000 Neuzulassungen (74 Prozent davon mit Dieselmotorisierung) vor Toyota mit 4.300 Neuzulassungen und ausschließlicher Benzinmotorisierung. Auf den folgenden Plätzen liegen Mercedes (44 Prozent Dieselanteil) und Ford mit zwei Prozent Dieselanteil.
Von den Top 15 HEV-Modellen gibt es acht Modelle sowohl mit Diesel- als auch mit Benzinantrieb, die übrigen sieben Modelle werden mit alleiniger Benzinmotorisierung angeboten.
An der Spitze der HEVs liegt weiterhin der Toyota Yaris mit ausschließlicher Benzinmotorisierung. Dahinter folgen der Fiat 500 (nur Benzinmotorisierung), Audi A6 (60 Prozent Dieselanteil), Audi A4 (67 Prozent Dieselanteil) sowie der Audi Q5 (80 Prozent Dieselanteil). In Summe kamen die deutschen Marken auf 55 Prozent bei den HEV-Zulassungen.
Die Top 15 Modelle machten 55 Prozent aller HEVs aus, die Top fünf kamen auf 28 Prozent der HEV-Zulassungen. Insgesamt gab es im November 115 Modelle mit dieser Antriebsart.
Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride (PHEV) erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 60 Prozent. Der Marktanteil erreichte den Rekordwert von 17,1 Prozent. Auch die Neuzulassungen erreichten mit 44.581 Neuzulassungen einen neuen Höchststand. Es bleibt abzuwarten, wie sich diese Antriebsart nach Auslaufen der Förderung zum Jahresende entwickeln wird.
Mercedes (Marktanteil: 16,0 Prozent) behauptete sich an die Spitze der PHEV-Marken vor Ford (10,5 Prozent). Auf Platz drei lag BMW mit 10,4 Prozent Marktanteil, vor VW (8,7 Prozent) und Audi mit 8,5 Prozent aller PHEV-Zulassungen. Mercedes ist die einzige Marke, die bei den PHEVs sowohl Benzin- als auch Dieselmotorisierungen im Angebot hat. Der Anteil der Selbstzünder bei den Mercedes-PHEVs ist aber rückläufig und liegt aktuell bei 20 Prozent. Der Dieselanteil bei den PHEVs insgesamt beträgt aktuell allerdings nur 3,2 Prozent.
Unter den Top 15 PHEV-Modellen sind neun Modelle deutscher Marken. An der Spitze liegt der Ford Kuga mit mehr als doppelt so vielen Neuzulassungen als der Seat Formentor auf dem zweiten Platz. Dahinter folgen die Mercedes A-Klasse, der Mitsubishi Eclipse Cross und der VW Tiguan. Der Anteil der deutschen Marken an den PHEVs beträgt 60 Prozent. Die Top 15 PHEV-Modelle machten im November 54 Prozent der Zulassungen aus. Insgesamt verteilten sich die Neuzulassungen auf 89 Modelle.
Die reinen E-Mobile konnten im November die Marktanteile deutlich auf 22,3 Prozent beziehungsweise 57.980 Neuzulassungen steigern. Mit diesen neuen Rekordwerten lagen sie wieder hinter den Benzinern auf dem zweiten Platz der Antriebsarten. Noch nie war der Abstand zur Spitzenposition geringer. Ähnlich wie bei den Plug-in-Hybriden stellt sich hier die Frage, wie sich die BEVs nach der Reduzierung des Umweltbonus und einer Erhöhung des Strompreises entwickeln werden.
Nummer eins wurde Tesla mit einem Anteil von 18,7 Prozent, vor VW (14,9 Prozent) und Mercedes mit 5,8 Prozent. Auf den Plätzen vier und fünf folgten Hyundai und Audi.
Das erfolgreichste E-Mobil im November war das Model 3 von Tesla mit 6.811 Neuzulassungen. Mit deutlichem Abstand folgte dahinter die Elektroversion des Fiat 500 (3.904 Neuzulassungen). Diese Version machte 57 Prozent der Neuzulassungen des Modells aus. An dritter Stelle taucht das Model Y mit 3.867 Neuzulassungen auf. Die Plätze vier und fünf gingen an die VW-Modelle ID.3 und ID.4, ID.5.
Die fünf erfolgreichsten E-Mobile kamen vergangenen Monat auf 36 Prozent aller Elektrozulassungen, die Top 15 auf 66 Prozent. Mit 74 Modellen in der Zulassungsstatistik ist das Angebot bei den Stromern zwar leicht gestiegen, liegt aber weiterhin unter dem der anderen Antriebsarten. In den vergangenen zwölf Monaten sind 15 neue Modelle auf den Markt gekommen. Das erfolgreichste Modell im November war die Elektroversion des Renault Megane vor dem VW ID.Buzz und dem MG Roewe 4. Die deutschen Marken sind aktuell mit 33 Modellen vertreten und machten vergangenen Monat 40 Prozent der E-Mobil-Zulassungen aus.
Aus dem Datencenter:
Pkw-Zulassungen in Westeuropa Median 2015-2019, 2021 bis November 2022