Reine E-Mobile steigern Marktanteile weiter

Der Juli 2023 brachte für den deutschen Gesamtmarkt ein Plus von 18,1 Prozent oder 37.366 Pkw mehr als im Vorjahresmonat. Die reinen Verbrenner legten in Summe um 10.374 Pkw zu. Die Neuzulassungen der Benziner stiegen um 9.264 Pkw, die der Selbstzünder um 1.110 Pkw. Die alternativen Antriebe entwickelten sich wieder uneinheitlich. Die Hybride ohne Stecker konnten um 16.888 Neuzulassungen zulegen, Hybride mit Stecker gingen um 9.367 Neuzulassungen zurück. Die Stromer lagen 19.867 Neuzulassungen über dem Vorjahr.

Nach dem deutlichen Rückgang von Plug-in-Hybriden und reinen E-Mobilen zum Jahresanfang im Zuge der Änderungen beim Umweltbonus konnten zumindest die Stromer in den vergangenen Monaten wieder deutlich zulegen. Für die Plug-in-Hybride sieht weiterhin schlecht aus. Nach dem kompletten Wegfall des Umweltbonus lagen sie sowohl bei den Neuzulassungen als auch bei den Marktanteilen auch im abgelaufenen Monat unter den Werten der vergangenen beiden Jahre. Während die Entwicklung bei den reinen E-Mobilen im Vergleich zu den Vormonaten wieder nach oben zeigt, konnten die Plug-in-Hybride ihre Marktanteile seit Januar dieses Jahres nicht wieder steigern.

Die Neuzulassungen von Pkw mit ausschließlichem Benzinantrieb stiegen im Juli gegenüber dem Vorjahresmonat um 12,5 Prozent und der Marktanteil verringerte sich nach 36,0 Prozent im Vorjahr auf 34,3 Prozent. Es ist der niedrigste Marktanteil im laufenden Jahr. Hinter Marktführer VW (23,9 Prozent Marktanteil) lag Opel (10,4 Prozent) vor Seat (9,5 Prozent) und Skoda (6,2 Prozent) auf dem zweiten Platz. Audi komplettierte mit 5,8 Prozent an allen Benzinern die Top Fünf. Diese fünf Marken teilen sich mehr als 56 Prozent des Marktes für reine Benziner.

Von den Top 15 Benziner-Marken hat Mini mit 74 Prozent den höchsten markeninternem Benzinanteil, gefolgt von Porsche (73 Prozent) und Opel mit 70 Prozent. Marktführer VW kommt auf 47 Prozent. Die deutschen Hersteller machten in Summe 58 Prozent der Benziner-Zulassungen aus. Allerdings ist eine ganze Reihe von Hybridantrieben ebenfalls mit einem Benzinmotor ausgestattet. Im Juli waren dies 36.510 Pkw bei den normalen Hybriden und 13.644 bei den Plug-in-Hybriden. Insgesamt hatten somit 54 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Benzinmotor.

Das erfolgreichste Modell mit ausschließlicher Benzinmotorisierung war im Juli, wie auch schon in den beiden Vormonaten, der VW T-Roc mit 5.411 Neuzulassungen. Dahinter lag der Mini (3.251 Neuzulassungen) vor dem Opel Corsa mit 3.206 Neuzulassungen. Platz vier und fünf belegten die VW-Modelle Golf und T-Cross.

Von den 321 Modellen im Gesamtmarkt waren im Juli 208 Modelle mit einer reinen Benzinmotorisierung in der Zulassungsstatistik.

Die reinen Diesel-Pkw kamen auf 42.496 Neuzulassungen und legten gegenüber dem Vorjahresmonat knapp drei Prozent zu. Der Marktanteil betrug 17,5 Prozent; im Vorjahr lag er 0,7 Prozentpunkte höher. Ebenso wie bei den Benzinern sind auch einige Hybride mit einem Dieselmotor ausgestattet. Vergangenen Monat waren es bei den normalen Hybriden 16.627 Neuzulassungen und bei den Plug-in-Hybriden 701 Neuzulassungen. Insgesamt haben somit ein Viertel aller neu zugelassenen Pkw einen Dieselmotor.

VW dominiert den reinen Dieselmarkt mit einem Anteil von gut 33 Prozent noch stärker als den Markt der Benziner. Den zweiten Platz belegt Mercedes (Anteil: 13,5 Prozent) vor Skoda (13,4 Prozent). Abgeschlagen auf Platz vier und fünf, liegen Ford (8,1 Prozent) und Fiat mit einem Anteil von 4,8 Prozent. Von den insgesamt 57 Marken bieten aktuell nur noch 31 Marken Pkw mit reinem Dieselantrieb an. Zum Vergleich: Bei den Benzinern sind es 45 Marken.

Im Juli konnte sich der VW Passat an die Spitze der Dieselmodelle behaupten. Dahinter folgte der Skoda Octavia vor dem VW Golf, dem VW Tiguan sowie dem VW Transporter. Insgesamt stammten fünf der Top 15 Diesel-Modelle von der Marke VW, weitere vier Modelle kamen aus anderen Konzernmarken. Diese Top 15 Modelle machten bereits 60 Prozent aller Dieselzulassungen aus. Zum Vergleich: Die 15 erfolgreichsten Modelle bei den Benzinern kamen auf einen Anteil von 42 Prozent. Die deutschen Hersteller dominieren den Dieselmarkt mit einem Anteil von 66 Prozent. Insgesamt wurden im Juli 104 Modelle mit Neuzulassungen als reine Selbstzünder ausgewiesen.

Die normalen Hybride (HEV) legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 47 Prozent zu. 53.138 Neuzulassungen bedeuteten einen Marktanteil von 22 Prozent, nach knapp 18 Prozent im Vorjahresmonat  Allerdings ist dies die niedrigste Markdurchdringung seit Jahresbeginn. Der Anteil der HEVs mit einem Dieselmotor beträgt 31 Prozent und ist somit deutlich höher als im Gesamtmarkt. Audi hat vergangenen Monat die Marktführerschaft behauptet und kam auf einen Anteil an den HEVs von 16,9 Prozent. Von den 9.000 Neuzulassungen waren 54 Prozent mit einem Dieselmotor ausgestattet. Auf Platz zwei liegt BMW mit 7.700 Neuzulassungen (71 Prozent davon mit Dieselmotorisierung) vor Mercedes mit 6.300 Neuzulassungen und 54 Prozent Dieselanteil. Auf den folgenden Plätzen befinden sich Toyota und Ford.

Von den Top 15 HEV-Modellen gibt es acht Modelle sowohl mit Diesel- als auch mit Benzinantrieb, die übrigen sieben Modelle werden mit alleiniger Benzinmotorisierung angeboten.

An der Spitze der HEVs liegt weiterhin die Mercedes C-Klasse (70 Prozent Dieselanteil) vor dem Audi A4 mit 58 Prozent Dieselanteil. Dahinter folgen der Toyota Yaris mit ausschließlicher Benzinmotorisierung und der Audi A6 mit 68 Prozent Dieselanteil. Platz fünf belegt der BMW Dreier mit einem Dieselanteil von 93 Prozent.
Die Top 15 Modelle machten 47 Prozent aller HEVs aus, die Top fünf kamen auf 21 Prozent der HEV-Zulassungen. Insgesamt gab es im Juli 123 Modelle mit dieser Antriebsart. Die deutschen Hersteller hatten einen Anteil von 54 Prozent an den HEV-Zulassungen.

Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride (PHEV) leiden weiter unter dem vollständigen Wegfall des Umweltbonus. Sie brachen gegenüber dem Vorjahresmonat um 40 Prozent ein. Der Marktanteil lag wie in den Vormonaten bei unter sechs Prozent, nach gut 22 Prozent im Dezember. Mercedes (Marktanteil: 22,7 Prozent) behauptete sich an die Spitze der PHEV-Marken vor BMW (14,2 Prozent). Auf Platz drei lag Audi mit 9,3 Prozent Marktanteil, vor Ford (8,7 Prozent) und Seat mit 7,1 Prozent aller PHEV-Zulassungen. Mercedes ist die einzige Marke, die bei den PHEVs sowohl Benzin- als auch Dieselmotorisierungen im Angebot hat. Der Anteil der Selbstzünder bei den Mercedes-PHEVs liegt aktuell bei 21 Prozent. Der Dieselanteil bei den PHEVs insgesamt beträgt allerdings nur fünf Prozent.

Unter den Top 15 PHEV-Modellen sind zehn Modelle deutscher Marken. An der Spitze liegt der Ford Kuga vor der Mercedes C-Klasse. Danach folgt der Mercedes GLK, GLC auf Platz drei. Die Top 15 PHEV-Modelle machten im Juli 51 Prozent der Zulassungen aus. Insgesamt verteilten sich die Neuzulassungen auf 93 Modelle.

Nach der schwachen Entwicklung in den ersten Monaten aufgrund der vorgezogenen Neuzulassungen im Dezember lagen die BEVs wie schon in den beiden Vormonaten auch im Juli wieder deutlich über Vorjahr. Die 48.682 Neuzulassungen bedeuteten einen Marktanteil von genau 20 Prozent. Hier wird auch für die kommenden Monate mit einer weiteren positiven Entwicklung gerechnet. Im Gegensatz zu den PHEVs läuft die Förderung – wenn auch reduziert – weiter.

Eine nächste Änderung beim Umweltbonus gibt es zum 1. September, wenn nur noch Privatpersonen antragsberechtigt sind. Ihr Anteil an den Anträgen für reine E-Mobile beträgt aktuell 45 Prozent. Zum 1. Januar 2024 wird dann auch für diesen Personenkreis die Förderung nochmals deutlich reduziert. Zu beiden Terminen sind ähnliche Effekte wie zum Jahreswechsel 2022/2023 zu erwarten. Allerdings werden sie deutlich schwächer ausfallen.

Mittel- und langfristig werden sich die BEVs auch aufgrund vieler neuer Modelle weiter positiv entwickeln. Nummer eins im Juli war VW mit einem Anteil von 14,5 Prozent, vor Tesla (8,0 Prozent) und Mercedes mit 7,6 Prozent. Auf den Plätzen vier und fünf folgten Hyundai und BMW.

Das erfolgreichste E-Mobil im Juli war der VW ID4, ID5 vor dem Fiat 500. Dahinter folgten das Model Y von Tesla vor dem Mercedes GLA und dem Skoda Enyaq. Bis auf den Fiat 500 und dem Mercedes GLA sind die Top 5 Modelle ausschließlich als E-Mobile in der Neuzulassungsstatistik vertreten.

Diese fünf erfolgreichsten E-Mobile kamen vergangenen Monat auf 26 Prozent aller Elektrozulassungen, die Top 15 auf 55 Prozent. Mit 90 Modellen in der Zulassungsstatistik ist das Angebot bei den Stromern zwar gestiegen, liegt aber weiterhin unter dem der anderen Antriebsarten. In den vergangenen zwölf Monaten sind 25 neue Modelle auf den Markt gekommen. Das erfolgreichste Modell im Juli war der MG Rowe 4 vor dem BMW X1 und dem Jeep Avenger. Die deutschen Marken sind aktuell mit 31 Modellen vertreten und machten vergangenen Monat 44 Prozent der E-Mobil Zulassungen aus.

Im Juli gab es in der KBA-Statistik 90 Modelle, die nur mit einem klassischen Verbrennungsmotor Neuzulassungen erzielten. 46 Modelle hatten ausschließlich Zulassungen bei den reinen E-Mobilen. Fünf  Modelle tauchten als Benziner, Diesel, HEV, PHEV und als BEV auf. Es sind die Mercedes-Modelle GLK/GLC, GLA, E-Klasse, S-Klasse und der BMW X1.

Insgesamt wurden die deutschen Neuzulassungen im Juli zu 52 Prozent von den klassischen reinen Verbrennern beherrscht. Dazu kommen noch einmal 28 Prozent Hybride, die ja ebenfalls mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstet sind.

Von den Top 20 Marken im Gesamtmarkt weisen zwölf Marken einen Anteil an alternativen Antriebsarten von über 50 Prozent auf. Darunter befinden sich mit Mercedes, Audi, BMW und Ford vier deutsche Hersteller.

Aus dem Datencenter:

Marktanteile nach Antriebsarten in Deutschland Januar 2020 bis Juli 2023

Verteilung nach Antriebsarten der Top 20 Marken im Juli 2023 in Deutschland

Entwicklung der reinen Benziner in Deutschland bis Juli 2023

Entwicklung der reinen Diesel-Pkw in Deutschland bis Juli 2023

Entwicklung der normalen Hybride in Deutschland bis Juli 2023

Entwicklung der Plug-in-Hybride in Deutschland bis Juli 2023

Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland bis Juli 2023