Sie sind die privilegiertesten Flottenkunden Deutschlands. Seit Gründung der Bundesrepublik 1949 fahren die Mitglieder des Kabinetts fast ohne Ausnahme Dienstfahrzeuge der deutschen Premiumhersteller Mercedes, BMW und Audi sowie zeitweise Volkswagen (Phaeton).
Doch die im Dezember ins Amt gekommene Ampel-Regierung um Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) tritt an, um Deutschland zu verändern und das Klima zu schützen. Wie wirkt sich das bei den durch die Minister ausgewählten Staatskarossen aus? Die Automobilwoche fragte bei allen Ministerien der neuen Bundesregierung an und zeigt erstmals exklusiv die Liste der ausgewählten Dienstwagen.
Auffällig ist: Mit dem Audi e-tron (Landwirtschaftsminister Cem Özdemir) und dem BMW i4 (Familienministerin Anne Spiegel) gehören dank der Grünen gleich zwei neue Elektromodelle zu den aktuellen Staatskarossen. Özdemirs Vorgängerin Julia Klöckner (CDU) setzte noch auf einen BMW 745Le xDrive, ein Hybridfahrzeug.
Der Mercedes EQC von Umweltministerin Steffi Lemke (ebenfalls Grüne) wurde bereits von Vorgängerin Svenja Schulze (SPD), jetzt Entwicklungsministerin, angeschafft und war in der vergangenen Legislaturperiode das erste BEV als Ministerfahrzeug der Bundesregierung. Außenministerin Annalena Baerbock plant zudem die Anschaffung des Flaggschiff-Stromers Mercedes EQS – ein großer Prestigegewinn für die Stuttgarter – und komplettiert die Elektrooffensive der grünen Regierungsmitglieder.