Alternative Antriebe mit uneinheitlicher Entwicklung

Der Juni brachte für den deutschen Gesamtmarkt ein Plus von 24,5 Prozent oder 53.900 Pkw mehr als im Vorjahresmonat. Dieser Zuwachs kam ausschließlich den Hybriden und Stromern zugute. Sie steigerten ihre Zulassungen in Summe um 71.700 Pkw. Die Wachstumsraten gegenüber dem Vorjahr waren sowohl bei den normalen Hybriden (HEV), den Plug-in-Hybriden (PHEV) als auch den reinen E-Mobilen (BEV) sehr hoch. Die Neuzulassungszahlen kamen aber nur bei den HEVs an die bisherigen Höchststände heran.

Bei den Marktanteilen kamen die normalen Hybride auf 16,5 Prozent, gefolgt von den reinen E-Mobilen mit 12,2 Prozent und den Plug-in-Hybriden mit 11,4 Prozent. Für die HEVs war es der bisher höchste Marktanteil, die Plug-in-Hybride und reinen E-Mobile blieben unter den bisherigen Höchstwerten aus dem Dezember des Vorjahrs. Zum ersten Mal in diesem Jahr wiesen die BEVs einen höheren Marktanteil aus als die PHEVs.

Die Neuzulassungen von Pkw mit ausschließlichem Benzinantrieb gingen im Juni um 4,6 Prozent zurück, der Marktanteil fiel nach 51,5 Prozent im Vorjahr auf 39,5 Prozent. Es ist das siebte Mal in Folge, dass der Anteil unter 40 Prozent liegt. Hinter Marktführer VW (23,4 Prozent Marktanteil) lag Opel (9,8 Prozent) vor BMW (7,9 Prozent) und Skoda (7,2 Prozent) auf dem zweiten Platz. Seat komplettierte mit ebenfalls 7,0 Prozent an allen Benzinern die Top-Fünf.

Allerdings ist eine ganze Reihe von Hybridantrieben ebenfalls mit einem Benzinmotor ausgestattet. Im Juni waren dies 30.845 Pkw bei den normalen Hybriden und 30.104 bei den Plug-in-Hybriden. Insgesamt hatten somit 62,2 Prozent aller neu zugelassenen Pkw einen Benzinmotor.

Im Gesamtmarkt ist der VW Golf zwar weiterhin die eindeutige Nummer eins, bei den Benzinern musste er aber wie schon in den Vormonaten auch im Juni dem VW T-Roc diese Position überlassen. Die Benzinversion des Modells kam auf 5652 Neuzulassungen. Dahinter lagen der VW Golf (4613 Neuzulassungen) und der VW Polo mit 4182 Neuzulassungen. Platz vier und fünf belegten der Opel Corsa und der VW T-Cross.

Von den 292 Modellen im Gesamtmarkt waren im Juni 211 Modelle mit einer reinen Benzinmotorisierung in der Zulassungsstatistik.

Die Neuzulassungen der reinen Diesel-Pkw gingen im Juni um 19 Prozent zurück, der Marktanteil sank um fast elf Punkte auf 19,9 Prozent. Ebenso wie bei den Benzinern sind auch einige Hybride mit einem Dieselmotor ausgestattet. Vergangenen Monat waren es bei den normalen Hybriden 14.405 Neuzulassungen und bei den Plug-in-Hybriden 1210 Neuzulassungen. Insgesamt waren somit 25,6 Prozent aller neu zugelassenen Pkw mit einem Dieselmotor ausgestattet.

VW dominiert den reinen Dieselmarkt mit einem Anteil von 34,6 Prozent wesentlich stärker als den Markt der Benziner. An zweiter Stelle liegt Mercedes (Anteil: 14,0 Prozent) vor Fiat (8,8 Prozent). An vierter Stelle bei dieser Antriebsart liegt Skoda. Auf die Marke entfallen 7,3 Prozent aller Dieselzulassungen. Dahinter, auf Platz fünf, liegt Opel mit einem Anteil von 6,3 Prozent.

Auch im Juni konnte sich der Fiat Ducato knapp an der Spitze der Selbstzünder behaupten. Dahinter folgten der VW Golf und der VW Transporter vor dem VW Passat und dem VW Tiguan. Insgesamt kommen acht der Top-15-Dieselmodelle aus dem VW-Konzern. Diese Top-15-Modelle machten bereits 60 Prozent aller Dieselzulassungen aus. Zum Vergleich: Die erfolgreichsten 15 Modelle bei den Benzinern kamen auf einen Anteil von 41 Prozent.

Insgesamt wurden im Juni 148 Modelle mit Neuzulassungen als reine Selbstzünder ausgewiesen.

Die normalen Hybride (HEV) bleiben weiterhin die stärkste der alternativen Antriebsarten. Im Juni erreichten sie einen neuen Rekord-Marktanteil von 16,5 Prozent. Das Plus gegenüber dem Vorjahresmonat betrug 132 Prozent oder 25.745 Neuzulassungen. Der Anteil der HEVs mit einem Dieselmotor beträgt 32 Prozent und ist somit deutlich höher als im Gesamtmarkt.

Marktführer Audi hat einen Anteil an den HEVs von 20,2 Prozent. Von den 9160 Neuzulassungen waren 60 Prozent mit einem Dieselmotor ausgestattet. Auf Platz zwei liegt BMW mit 6540 Neuzulassungen, davon 87 Prozent mit einem Dieselmotor. Dahinter liegt Toyota mit 4500 Neuzulassungen und ausschließlicher Benzinmotorisierung, vor Hyundai (4241 Neuzulassungen, davon sechs Prozent mit Dieselmotorisierung). Platz fünf nimmt Suzuki ein. Die Marke kommt auf 3745 Neuzulassungen, allesamt mit einem Benzinmotor.

Von den Top-15-HEV-Modellen gibt es sieben Modelle sowohl mit Diesel- als auch mit Benzinantrieb. Ein Modell, der BMW X3 Hybrid, wird ausschließlich mit einer Dieselmotorisierung angeboten, die übrigen Modelle mit alleiniger Benzinmotorisierung. An der Spitze der HEVs liegen der Audi A4 (2500 Neuzulassungen, 61 Prozent mit Diesel). Dahinter folgt der Audi A6 (2350 Neuzulassungen, Dieselanteil 83 Prozent) vor dem BMW Dreier mit 2230 Neuzulassungen und einem Dieselanteil von 91 Prozent.

Insgesamt gab es 105 HEV-Modelle mit Neuzulassungen. Die Top-15-Modelle machten 53 Prozent der Zulassungen aus.

Die Neuzulassungen der Plug-in-Hybride (PHEV) erhöhten sich im Vorjahresvergleich um 20.565 Pkw, oder um 191 Prozent. Der Marktanteil verfehlte mit 11,4 Prozent die Werte der beiden Vormonate leicht. Seit dem sehr dynamischen Wachstum im zweiten Halbjahr 2020 mit dem bisherigen Höchststand von 12,6 Prozent im Dezember zeigt der Marktanteil im ersten Halbjahr dieses Jahres eine leicht negative Tendenz.

VW (Marktanteil: 14,6 Prozent) war im vergangenen Monat die Nummer eins bei den Plug-in-Hybriden. Auf Platz zwei lag Seat mit 13,0 Prozent Marktanteil an allen PHEVs vor Audi (ebenfalls 13,0 Prozent). Auf den Plätzen vier und fünf liegen BMW (11,4 Prozent) und Mercedes mit elf Prozent Anteil an allen PHEVs. Die Stuttgarter sind die einzige Marke, die bei den PHEVs sowohl Benzin- als auch Dieselmotorisierungen im Angebot hat. Der Dieselanteil beträgt aktuell 35 Prozent.

Unter den Top-15-PHEV-Modellen sind zehn Modelle deutscher Marken. An der Spitze liegt der Ford Kuga. Dahinter folgen Seat Leon, VW Golf, VW Passat und der Seat Formentor. Die Mercedes E-Klasse hat in der PHEV-Version einen Dieselanteil von 59 Prozent.

Die Top-15-PHEV-Modelle machten im Juni 58 Prozent der Zulassungen aus. Insgesamt verteilten sich die Neuzulassungen auf 78 Modelle.

Nach dem Rekord-Marktanteil von 14 Prozent im Dezember 2020 war der Marktanteil der reinen E-Mobile in den vergangenen Monaten teilweise unter die Elf-Prozent-Marke gefallen. Im Juni bedeuteten 33.420 Neuzulassungen eine Marktdurchdringung von 12,2 Prozent.

Innerhalb der Stromer war VW im Juni mit einem Marktanteil von 20,8 Prozent die dominierende Marke. Tesla folgte mit 13,4 Prozent auf dem zweiten Platz, vor Renault (10,1 Prozent), Hyundai (7,7 Prozent) und Skoda mit 5,8 Prozent.

Das erfolgreichste E-Mobil im Juni war zum zweiten Mal in diesem Jahr das Model 3 von Tesla mit 4462 Neuzulassungen. Auf Platz zwei lag der VW Up (2788 Neuzulassungen) vor dem VW ID.3 mit 2448 Neuzulassungen. Die Top-Fünf-E-Mobile werden vom Renault Zoe und dem Hyundai Kona komplettiert.

Die fünf erfolgreichsten E-Mobile kamen vergangenen Monat auf 41 Prozent aller Elektrozulassungen, die Top-15 sogar auf 75 Prozent. Dies ist der höchste Wert aller Antriebsarten und zeigt, wie konzentriert auf wenige Modelle dieser Markt weiterhin noch ist. Mit nur 51 Modellen in der Zulassungsstatistik ist das Angebot bei den Stromern noch deutlich unter dem der anderen Antriebsarten. Allerdings sind in diesem Jahr bereits sechs neue Modelle auf den Markt gekommen. Das erfolgreichste Modell im Juni war der Skoda Enyac mit 1623 Neuzulassungen. Die deutschen Marken sind aktuell mit 21 Modellen vertreten und machten vergangenen Monat 44 Prozent der E-Mobil-Zulassungen aus.

Insgesamt werden die deutschen Neuzulassungen zu mehr als 59 Prozent von den klassischen reinen Verbrennern beherrscht. Dazu kommen noch einmal fast 28 Prozent Hybride, die ja ebenfalls mit einem Verbrennungsmotor ausgerüstet sind. Von den Top-20-Marken im Gesamtmarkt weisen mit BMW, Audi, Hyundai, Toyota, Mazda, Tesla und Suzuki sieben Marken einen Anteil an alternativen Antriebsarten von über 50 Prozent auf.

Dazu aus dem Datencenter:

Verteilung nach Antriebsarten der Top 20 Marken im Juni 2021 in Deutschland

Monatliche Marktanteile und Neuzulassungen der alternativen Antriebsarten in Deutschland Januar 2018 bis Juni 2021

Entwicklung der reinen Benziner in Deutschland Januar 2019 bis Juni 2021

Entwicklung der reinen Diesel-Pkw in Deutschland Januar 2019 bis Juni 2021

Entwicklung der normalen Hybride in Deutschland Januar 2019 bis Juni 2021

Entwicklung der Plug-in-Hybride in Deutschland Januar 2019 bis Juni 2021

Entwicklung der reinen Elektroautos in Deutschland Januar 2019 bis Juni 2021